Ich habe mir gedacht, wenn man die Fehler, die man gemacht hat, hier beichtet, zugibt, aufzählt, usw., umso mehr ist der Lerneffekt für uns gegeben. Das heißt, wir können von den Fehlern anderer Wiederlader prima profitieren, genau um diese Fehler weiß man Bescheid, so kommt man nicht unbewußt in Versuchung, in die Fehlerfalle reinzutappen

Bitte, das ist überhaupt kein Malheur, keiner braucht sich genieren, wozu denn auch, schlußendlich ist eh nichts schlimmes passiert, weil man den Fehler rechtzeitig erkannt hat. Oder auch nicht

So. Ich habe gerade eben einige Fehler gemacht, das ich nicht registriert hab. Was ist da genau passiert, wie ist es dazu gekommen?
Der erste Fehler war, daß ich mir vorgenommen habe, vier verschiedene Ladungen auf einmal und auf einem Platz zu laden. PATSCH. Virtuelle Watsche.
Als erstes habe ich 47 Messinghülsen, Cal. .410, entzündert und bezündert. 5 Hülsen nur bezündert, da ich beim Experimentieren und Herumprobieren bin. Diese 5 Hülsen habe ich mit Large Pistol Zündhütchen bestückt, da ich sie mit 2mm Schrot und Vihtavuori N110 beladen tu. N110 ist sehr brennfreudig, da braucht es keine Magnumzünder und auch keine Large Rifle Zünder. Diese 5 Hülsen habe ich fertig geladen, habe aber das ganzes Zeug nicht weggeräumt, da ich sie noch brauche. PATSCH, die nächste Watsche.
Dann habe ich 21 Stück 6,5 Carcano geladen. Hülsen entzündert, Hülsen anschließend bestückt mit Zündhütchen, die in Griffweite gelegen sind. PATSCH, Watsche.
Hülse für Hülse mit genau getrickeltem Pulver gefüllt, nach Kontrollblick aufs Pulverstand in der Hülse erst dann das Geschoß gesetzt, Länge nachgemessen, passt. Rundlauf jeder einzelne fertige Muni passt. Muni geschüttelt, obs eh Pulver drin ist. Alle ins Schachterl, Protokoll-Zetterl ausgefüllt: Geschoßtype, Geschoßgewicht, genaues Geschoß-dia., Pulvermenge (zuvor Blick zur Waage), Pulversorte (zuvor Blick zur Pulverflasche), Zündhütchensorte (zuvor Blick zur Zündhütchenschachterl), OAL Gesamtlänge, Datum, Anzahl der Ladezyklen.
Dann 50 Stück 6,5x55 geladen, die wurden aber schon vor Monaten kalibriert und bezündert. Da nur noch mit Pulver füllen, Geschoß setzen, Länge messen, Rundlauf prüfen, Protokoll schreiben, alles bestens!
Dann 30 Stück 7,5x54 MAS geladen. Wurden auch schon eine Weile zuvor kalibriert und bezündert. Da auch nur mit Pulver füllen, Geschoß setzen, Länge und Rundlauf messen/prüfen, Protokoll schreiben. Und genau da beim Schreiben fällt mein Blick auf die immer noch auf der Arbeitsfläche liegende Zündhütchenschachtel. Und werde stutzig. Hä? Wo kommt denn die Schachtel Large Pistol her? RIESENMEGAPATSCH, Watsche!

Erst jetzt dann habe ich registriert, daß ich unbewusst und versehentlich LARGE PISTOL Zündhütchen in die 21 Stück 6,5 Carcano gesetzt habe

Tja.
Es gibt jetzt 2 Möglichkeiten. Die eine Möglichkeit ist eigentlich die Wichtigste und Notwendigste: DELABORIEREN mit dem Entladehammer.
Heute war ich faul, wollte nicht delaborieren, die Hülsen nach dem Delaborieren neu kalibrieren und dabei die falschen Zündhütchen ausstoßen. Und die ganze Arbeit nochmals von vorne.

Die Large Pistol Zündhütchen gehen schon noch, nur ist da die Zündkraft nicht so groß als bei den Large Rifle Zündhütchen. Es kommt immer auf das Pulver drauf an, manche Pulversorten sind wirklich schwer entzündlich und manche Pulvrsorten "springen" sehr leicht an. In diesem Fall ist das bei der Carcano Ladung verwendetes Pulver das Hodgdon H4895, das ist eh relativ halbwegs leicht zündbar, die Carcano Ladung wird schon gut funktionieren, vielleicht kommt da weniger Druck zusammen im Schuss als mit den Large Rifle Zündern.
Ob mit den Large Pistol Zündern konstante Ergebnisse erzielt werden, ist fraglich. Das werde ich bald wissen.
Tja. Nach und nach werde ich hier einige Fehler meiner bisherigen Wiederladerkarriere zum Besten geben

Und was für Fehler sind Euch passiert?
Charles