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von doc steel » Mi 18. Mai 2016, 07:44
Es ist ja schon ein paar Tage her, dass ich angefangen habe mich mit Lovex Pulver für Kurzwaffen zu beschäftigen.
Es herrscht die generelle Meinung dass dieses Pulver ggü. anderen Marken nicht so konstant sei.
Das stimmt nur insofern als meiner Erfahrung nach die Schwankungen zwischen den Losen etwas grösser sein können.
Das D032 hat sich für mich mit der Zeit als ein Pulver herausgestellt, das entgegen der Beschreibung von Lovex keines ist, das man als Universalpulver bezeichnen kann.
Zumindest dann nicht, wenn man an alle Parameter gleich hohe Ansprüche stellt.
Was D032 nicht gut umsetzen kann sind grosse Brennräume bzw. kleine Pulvermengen.
D032 braucht einen bestimmten Druck ab dem es sauber verbrennt.
Daher eignen sich Geschosse die "leicht durch den Lauf flutschen", also Bleigeschosse und solche mit weicher Kunststoffbeschichtung (H&N, Ares...) nur bedingt gut.
Dem kann man entgegen wirken, wenn man Geschosse verwendet die im Durchmesser um 1/1000 Inch stärker sind. UNBEDINGTE VORAUSSETZUNG ist aber davor festzustellen was für einen Lauf man hat, also welchen Durchmesser man mittels einem Bleidurchtrieb erhält.
Die andere Möglichkeit ist Geschosse zu verwenden die einen relativ soliden Kupfermantel haben wie z.b. Hornady XTP oder Sierra.
Will man beides nicht tun und den grossen Brennraum beibehalten, kann man versuchen Magnum-Zünder zu verwenden. Das hilft allerdings nur eingeschränkt, da die längere Brenndauer des Magnum Zünders mit kleiner Pulvermenge nicht harmonisch abzulaufen scheint.
Wiegesagt, da ist meine Erfahrung unvollständig und wird es voraussichtlich auch bleiben, da ich nicht vor habe weiter mit Magnum Zündern zu experimentieren. Zumindest nicht in der 9mm.
Zusammenfassen kann man also sagen:
Leichte Scheibenladungen lassen sich mit D032 und Geschossen bis ca. 124gr und noch dazu mit weicherer Oberfläche nicht in allen Parametern gut realisieren.
Grund dafur ist, dass D032 für solche Zwecke eigentlich zu offensiv ist.
Da wäre D036 die bessere Alternative wenn man die OAL bei gleichen Geschossen nicht verändern möchte.
Eine Verringerung der OAL bei gleichen Geschossen bringt zwar mit sicherheit eine vollständigere Verbrennung, verändert aber neben Druck und Geschwindigkeit auch das Schussverhalten.
Abschliessend gibt es noch einen Tip aus der Schatzkiste:
Der Crimp kann wesentlich zur Verbesserung beitragen wenn er ordentlich ausgeführt wird.
Es gibt ja Stimmen, die behaupten nur einen kaum spürbaren bis gar keinen Crimp anzuwenden.
Die das behaupten und auch anwenden haben mit Sicherheit starke Verschmauchungen und sehr wahrscheinlich ziemliche Schwankungen in den Werten und Ergebnissen.
Die Verwendung einer Lee Factory Crimp Matrize ist jedenfalls Mist. Speziell bei Verwendung von weichen Geschossen. Egal was andere sagen.
Seit ich die Redding Competition Matrize mit Micrometer verwende, haben sich alle gemessenen Werte deutlich harmonisiert und verbessert.
Das ist allerdings nur dann feststellbar wenn man in allen anderen Parametern konstant ist und man seine Werte kennt.