Dave_64 hat geschrieben:
Dann kam von Lapua selber die heruntersetzung der CIP Bar auf 4200 von 4500.
Werd ich wahrscheinlich nie Erfahrung warum.
Ihn meinen Augen hält sie die 4500 Flockig aus , die ich kenne wenden auch diesen Bereich an.
Das kann ich dir erklären:
Die 338 Lapua Mag hat einen sehr großen Stoßbodendurchmesser von 15mm.
Druck x Fläche = Kraft
Und damit erzeugt die Patrone eine extrem hohe Verschlussbelastung. Ca. 20-30% mehr als beispielsweise eine Druckgleiche 13,5mm Patrone.
Werden solche Waffen jetzt im CIP Raum mit +25% Überdruck beschossen, haben das die meisten Systeme (auch AI) nicht mehr ausgehalten. Der Verschlussabstand hat sich beim Beschuss bereits minimal verändert weil sich die Warzen in die Verriegelung gedrückt haben. Dann hackelt der Verschluss usw.... Im Extremfall kann das Beschussamt sogar die Verwendung untersagen.
Ein zweiter Grund: im Gewindebereich der eingeschraubten Läufe ist das Lager. Durch die dicke Patrone hat man jetzt dort weniger Laufwandstärke und so mancher Lauf (besonders gedrückte Präzi Läufe aus USA mit 200 N/mm² weniger Festigkeit) sind dort aufgebaucht. Teils auch durch optimistische Wiederlader da man Überdruck bis 5000 bar bei den hochwertigen Lapua Hülsen gar nicht merkt.
Ich hab mir Programme zur Kalkulation von solchen Belastungen geschrieben da ich manchmal für externe Firmen Systemauslegungen berechne. Deshalb hab ich mich damit etwas näher beschäftigt.
Die einzige Lapua Mag die ich derzeit im Programm habe ist meine 550èr Serie. Die ist exakt Kalkuliert, es wird hochfester gehämmerter Laufstahl verwendet und die Systemteile sind StyriaOx gehärtet. Das hällt.
Die neue 338èr kann ich dafür in einer vielzahl anderer Systeme mit gutem Gewissen verbauen.