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von doc steel » Mi 28. Mär 2018, 08:43
der zündglockenfräser hat ja als primäre aufgabe nicht das setzen zu erleichtern, sondern den sitz des zündhütchens in der Zündglocke zu verbessern. wegen der herstellungsmethode von hülsen ist die zündglocke im querschnitt gesehen ja nicht streng rechteckig sondern es besteht zwischen der wand und dem boden quasi eine hohlkehle. a runde ecken, verstehst?
die ist verantwortlich dafür, dass das zh mit seinem rand nicht oder nur unregelmäßig am boden aufsitzt.
dadurch kann es vorkommen, dass der amboß des zh in der luft hängt und beim anschlagen des zündstifts aus dem näpfchen herausgeschlagen wird und so dem zündstift zu wenig gegenhalt liefert. dadurch kann dann u.U. das zündmittel nicht ausreichend zur zündung gebracht werden, was in einer unregelmäßigen zündung resultiert.
der zündlockenfräser beseitigt neben unregelmäßigkeiten an der wand auch diese hohlkehle.
ein brechen der kante der zündglocke bringt dem sitz nichts, es erleichtert nur das einsetzen des zh. gebrochen muss diese kante nur dann werden, wenn die zündglocke einen crimp hat, was nur bestimmte militärmunition hat.
die zündglocke bearbeite ich nur aus komfortgründen ausschließlich mit einem kleinen akkuschrauber. es geht damit schneller und leichter und man kann so einen höheren axialen druck erzeugen. keinesfalls sollte man das aber mit hoher umdrehungszahl machen sondern geringfügig schneller als man das mit der hand macht.
wenn man sich schon die arbeit des zündglocke fräsens macht, sollte man auch gleich das zündloch entgraten.
das bringt hinsichtlich gleichmäßiger zündung enorm viel und verbessert die präzision deutlich.
chronomessungen haben das bewiesen.