Sanity hat geschrieben:Hm..., nachdem ich da ein Jahr lang diesen Verein Enthusiasmus, der vermutlich wohl auch auf einem grossen Bedürfnis nach Schulterschluss basiert, mitbeobachtet hab (aber mich bei dem Thema rausgehalten hab): auf der einen Seite schätzenswert, dass der Verein seine Serviceleistungen anbietet und auch rechtliche Aufklärungsarbeit für seine Mitglieder leistet.
Was ich jedoch bereits fragwürdig fand, als das mit dem Verein hier losging ist, dass er sich selbst ausdrücklich und wortwörtlich als "Interessensvertretung für alle Legalwaffenbesitzer in Österreich" deklariert.
Es handelt sich hierbei, soweit sich mir das richtig erschließt, doch nur um einen Verein, der - gegen Bezahlung eines Mitgliedsbeitrags - einen Service (dessen Qualität ich nicht beurteilen kann weil ich ihn nicht nutze) anbietet, und sonst nichts.
Der Verein vertritt nach aussen bestimmte Werte bzw. verfolgt eine Vereinsagenda (inkl. diverser Interessen in waffenrechtlicher Hinsicht). Aber mit dieser Agenda stimmen (wie auch unterschiedlichsten Diskussionen hier zu entnehmen ist), nicht alle Legalwaffenbesitzer überein. Abgesehen davon müsste der Verein adäquate Methoden verfolgen, um eine Agenda zu entwickeln die dem Meinungskonsens aller LWBs entspricht, bevor er seine Agenda und Forderungskataloge als stellvertretend für alle LWBs deklariert. Es macht einen grossen Unterschied, ob jemand versucht, die Meinung vieler zu vertreten, oder ob er vielen seine Meinung diktiert.
Es versteht sich von selbst, das ein Verein, Verband, Organisation, Partei, etc. mit seiner Meinung oder Forderungen nicht zu 100% ALLER Mitglieder d'accord ist. Das ist ein Ding der Unmöglichkeit!Wenn der Verein in diesem Sinne suggeriert, er würde für alle LWBs sprechen ( und das tut er auf seiner Website) , halte ich dies für einen vermessenen und unseriös absolutistischen Anspruch. Abgesehen vom Inhalt ist es auch nicht jedermanns Sache, wie der Verein sich nach aussen hin präsentiert, die grafische Gestaltung mit dem aggressiven Adler, den Einschusslöchern und dem Wort "national" im Vereinsnamen kann man mögen wenn man sowas will, aber dennoch vermittelt dies eher das Bild einer agressiv patriotischen Vereinigung, als das Bild einer neutralen Interessensvertretung aller LWBs die in diesem Land leben.
Subjektiv! Müssen wir jetzt den Nationalfeiertag abschaffen?Abgesehen davon: Kann im Prinzip nicht jeder - gemeinsam mit einigen Kumpanen, die über ein bissl Kompetenz verfügen - einen Verein aufmachen und einen ähnlichen Service anbieten, wie ihn der Verein anbietet ? Und dabei würde er doch auch nicht über weniger Legitimität im gesetzlichen Sinne verfügen als der Verein.
Auch wenn ich nichts über die Absichten des Verein weiss, und ich davon ausgehe, dass der Verein enthusiastisch agiert und moralisch integer ist, es ihm um die Förderung des Schießsportes geht, und um funktionierende vernünftige Gesetze, etc. ,stellt sich trotzdem irgendwo die Frage ob es nicht - trotz allem guten Willen - sogar unter § 2 UWG irreführende Geschäftspraktiken fällt, wenn man (im Rahmen seiner angebotenen kostenpflichtigen Dienstleistungen) behauptet, man wäre die Interessensvertretung für ALLE LWBs in Österreich.
Sollen wir vielleicht alle Namen unserer Mitglieder in Namen tragen?Ich teile, was den Verein betrifft, gewos kritischen Ansatz, und begrüsse es wenn man auf Pulverdampf entsprechenden Interessenvereinigungen die offensichtlich derartige absolute Ansprüche stellen, kritisch gegenüber steht, so wie einige das hier glücklicherweise auch tuen. Ganz einfach weil ich Pulverdampf als vielfältigen Meinungs und Ideenpool viel mehr schätze als einen Verein der so tut als würde er für alle sprechen. Auch wenn Pulverdampf kein einheitliches Sprachrohr nach aussen hat: Pulverdampf ist in diesem Sinne einfach ehrlicher.
Auch wenn diese Ehrlichkeit manchmal mächtig weh tut