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von impact » Do 13. Sep 2018, 16:03
Mein Verdacht würde auf flinchen/mucken fallen... oder wie auch immer man es nennen will...
Es gibt hier ein paar verschiedene Ursachen, und leicht unterschiedliche Effekte. Der kern ist allerdings, dass man den Schuss erwartet und im entscheidenden Augenblick das Auge zukneift, Muskeln an- oder entspannt- oder aktiv versucht dem Rückstoß entgegenzuwirken bevor er überhaupt auftritt.
Zwischen dem Befehl an den Finger abzudrücken und dem Zeitpunkt an dem das Geschoss dann tatsächlich den Lauf verlässt vergeht genug zeit um spektakuläre Ausreißer zu produzieren.
Ursachen dafür sind oft:
- Schlechte unkomfortable Schießhaltung (entweder zu verkrampft oder so dass der Rückstoß schlecht verarbeitet werden kann und als unangenehm empfunden wird)
- zu langes Aufrecherhalten einer Schießhaltung (ganz besonders stehend frei sehr ermüdend)
- psychischer Druck (es schaut wer zu, man erwartet sich ein bestimmtes Ergebnis, man will den Schuss perfekt machen, ....)
- Atem angehalten
- Waffe mit hohem/unangenehmem Rückstoß bzw Geräusch/Druck-Signatur
- zu viele Muskeln miteingebunden in das Ausrichten der Waffe auf das Ziel
- unkonzentriert/geistig angespannt
Das ganze Erkennt man sehr gut mit sog "ball&dummy drills". Hier mischt man zu den scharfen Patronen täuschend echte Dummies, so das man sie nicht unterscheiden kann, und sieht (zwangsläufig) was eigentlich passiert, wenn der Schlagbolzen anstatt das Zündhütchen einer scharfen Patrone erwischt, ins leere schlägt. Alternativ kannst du dir von einem Kameraden die Waffe auch einzelladen lassen, so dass du nicht weißt, ob der nächste Schuss scharf ist, oder eine leere Kammer vorhanden ist.
Kann Augen öffnend sein, hilft (finde ich) aber nicht sonderlich viel die Ursachen zu bekämpfen.
Oft fällt es auch extrem schwer, Schüsse anzusagen wenn man flincht... weil eben das auge im entscheidenden moment zwinkert oder man mental nicht bei der Sache ist. Kann also auch ein indikator sein.
Was hilft ist eine für die Waffe/Kaliber geeignete Schießhaltung, die so wenigen Muskeln wie möglich benutzt / enstpannen von Geist u Körper (zB tiefes Atmen, entspannungs mantra etc) / Fokus am Prozess der Schussabgabe statt am Ergebnis (treffer, score,...) / Trockentraining / permanentes Beobachten des visierbildes und ausrichten der Waffe auf Zielmitte, auch während der Schussabgabe und wenn der Rückstoß anfängt zu wirken... es ist essenziell, dass man das Abgeben eines Schusses nicht in zwei teile teilt 1)zielen 2)abdrücken... Abdrücken ist ein Prozess der parallel zum zielen passiert, aber ihn niemals unterbrechen sollte! Verinnerliche das.
...und hin und wieder kanns auch helfen, wenn du einfach mal ein Magazin oder mehr Richtung Kugelfang jagst, die Waffe im Rückstoß spürst, ihre Mündungssignatur und den Geruch von verbranntem Pulver genießt und dich vergewisserst, dass die Waffe dir nicht weh tut, anstatt dich auf das treffen eines besonders kleinen Ziels versteifst.
eventuell hilft auch, wenn du KK und ar15 parallel schießt.
zB zum eingewöhnen eine runde KK; dann 5 konzentrierte Schüsse aus der Ar15, dann wieder KK, dann 6 konzentrierte schüsse aus der AR15, dann KK, dann 7 usw... und das steigere ein wenig
Beim nächsten standbesuch kannst du es ja mit 4 - 8 - 12 -16 usw probieren, wenn du früher mehr AR15 schießen willst. Du wirst ein gefühl dafür entwickeln wieviel du dir zutrauen kannst.
Oder du machst zwischen den scharfen ar15 schüssen (ernst genommene!!) trockene... so lange bis zu mit deiner Form zufrieden bist und scharf weiterschießt.