Maddin hat geschrieben: ↑Mo 30. Mär 2020, 12:34
gunlove hat geschrieben: ↑Mo 30. Mär 2020, 11:03
Eine MP im Kaliber.40S&W kann sich mMn. sehr wohl speziell in den USA durchsetzen. Auch wenn die Behörden dort 223er AR "nachgeschmissen" bekommen!
Dass das Kaliber.40S&W in den USA sehr beliebt und sehr verbreitet ist, wurde ja bereits erwähnt und ist unbestritten. Und noch etwas kommt dazu! In den USA gibt es eine viel höhere, auch finanzielle Bereitschaft in neue Bewaffnung zu investieren als z. B. bei uns! Man muss nur einmal vergleichen in welchen Abständen die Polizei in den USA neue Waffen und Equipment bekommt und in welchen Abständen z. B. die österreichische Polizei neue Waffen und Equipment bekommt. Und am Beispiel Österreich, ob das Neue auch wirklich eine Verbesserung darstellt.
Sicher hat speziell in Österreich auch die Politik einen sehr hohen Einfluss darauf. Aber egal ob eine der Polizei positiv eingestellte Partei, oder der Polizei (höflich formuliert) kritisch eingestellte Partei das Sagen hat, es wird immer länger als in den USA dauern bis die Polizei neu Waffen/Equipment bekommt.
Ein weiteres Argument, warum sich speziell ein Steyr AUG 40 in den USA gut verkaufen könnte ist folgendes. Steyr hat, zumindest so weit ich informiert bin, in Amerika einen guten Namen. Und dass Glock für Zuverlässigkeit steht ist auch kein Geheimnis. So könnte man es durchaus so sehen bzw. wage ich sogar die These, dass - im konkreten Fall - das Glock Magazin die Steyr Waffe noch zusätzlich aufwertet.
Das ist sicher ein Argumentationsweg. Es gibt aber auch andere Wege.
Der britische SAS verwendet für Einsätze und Anti-Terroroperationen seit mehr als 40 Jahren die MP5 in 9 Para. Der österreichische Polizist war mit dem Stg77/MP88 sicher nie "undergunned". Die neuen AUG A3 wurden angeschafft, weil die Lebensdauer der alten Gewehre erreicht war. Die neuen werdens wahrscheinlich für weitere 40 Jahre tun müssen.
Hängt natürlich immer stark von den Bedrohungsszenarien ab, aber die ständige Neuausrüstung in den USA liegt mE eher mehr an politischen Entscheidungen und nicht zwingend daran was der einzelne Beamte braucht. Das FBI ist jetzt nach langen Jahren wieder auf 9mm zurück gegangen. Wenn ein anderer Chef kommt dann wahrscheinlich wieder auf 40 oder 10mm. Und weil sich jeder Sheriff für sich und seine Dienststelle seine eigene Bewaffnung aussuchen darf wechselt das halt in den USA so rasant.
Muss nicht schlecht sein, muss aber auch nicht automatisch gut sein. Jedenfalls kostet es verdammt viel Geld, für das der Steuerzahler in Österreich kaum bereit sein wird...
Natürlich ist das nur EIN Argumentationsweg. Ich habe ja auch ausdrücklich "kann" geschrieben bzw. wie du geschrieben hast
" ... weil sich jeder Sheriff für sich und seine Dienststelle seine eigene Bewaffnung aussuchen darf wechselt das halt in den USA so rasant." was ja eigentlich meiner Theorie zumindest nicht widerspricht.
Es ging darum, ob es möglich ist, dass sich ein Steyr AUG 40 in den USA gut verkaufen könnte oder nicht. Und in diesem Zusammenhang sind meine obigen Zeilen zu verstehen!
Und natürlich gibt es auch mindestens einen Argumentationsweg, wie du es nennst, der dagegen spricht. Aber ein solcher stand gar nicht zur Debatte. Du selbst hast ja die Frage gestellt
"Ob sich da eine MP in 40 S&W durchsetzen kann ?" Und ich habe beschrieben wie bzw. warum es möglich sein kann/könnte.
Natürlich hinkt ein Vergleich Europa, egal ob britische SAS oder österreichischer Polizist, mit den USA. Ich habe nur den Unterschied deutlich gemacht, dass man in den USA durchaus bereit ist mehr Geld in die Hand zu nehmen für Bewaffnung etc. und das noch dazu in deutlich kürzeren Abständen. Was wiederum in Österreich aus bekannten Gründen nicht möglich sein wird. Stichwort Steuerzahler.
Wobei, und diese Anmerkung kann ich mir bei bestem Willen nicht verkneifen, mir persönlich es als Steuerzahler um ein Vielfaches angenehmer wäre, wenn der Staat mehr für die Sicherheit seiner Bürger ausgeben würde als für Dinge, bei denen ich bis heute überzeugt bin, dass sie dem Staat und der Bevölkerung schaden und ich bis heute keinen Nutzen erkennen kann. Ganz im Gegenteil. Aber das gehört nicht hierher und wird deshalb von mir auch nicht weiter thematisiert.
Ihr nennt mich Menschenfeind, weil ich Gesellschaft meide, Ihr irret euch, ich liebe sie.
Doch um die Menschen nicht zu hassen, muss ich den Umgang unterlassen.
(Caspar David Friedrich 1774-1840)