Herzerzog hat geschrieben: ↑Do 15. Okt 2020, 19:45
yoda hat geschrieben: ↑Do 15. Okt 2020, 17:59
Durchgehärtet bedeutet lediglich dass das Material über den gesamten Querschnitt die selbe Härte hat. Inwiefern sollte das Wort DURCHgehärtet je den Gefügezustand beschreiben können? Dummgelernt dürfte stimmen
Vielleicht hat sich da schon jemand einen Gravurlaser gekauft und sinnt auf das neue Geschäftsmodell?
Mit jemandem, der nicht zwischen angelassen, normalisiert, geglüht auf bestimmtes Gefüge (BG-geglüht),
hochgeglüht, vergütet (aka tempering & quenching, QPQ - Verfahren zu erklären erspare ich mir),
gehärtet (durchgehärtet), randschichtgehärtet (die einzelnen Verfahren zu erörtern erspare ich mir ebenfalls),
erklären will dass man anhand von durch
härten nicht auf ein Gefüge rückschließen kann soll ich mich
unterhalten? Einer der keine ZTU - Schaubilder kennt?
Genau mein Humor.
Gehärtet bedeutet immer, dass ein Körper wenigstens Federhärte (je nach Werkstoff 40 bis 45, bzw. 45 bis 50 HRC hat),
also ergo aus (hoch) angelassenem Martensit, respektive Bainit besteht. Bainit ist auch jener Gefügezustand,
welche vergütete Gewehrläufe, Kammern, etc. als Gefügezustand aufweisen.
(Läufe und Systeme aus rostträgen Stählen lasse ich mal außen vor, die sind ein eigener Fall,
Aluminium oder andere Leichtmetallegierungen interessiert an dieser Stelle nicht).
Werden ein Lauf, eine Kammer, andere systemrelevante Bauteile welche aus Vergütungsstählen mit > 0,35 % C - Gehalt
bestehen, nachträglich gelasert oder in anderweitiger Form thermisch beaufschlagt, entsteht infolge des C-Gehaltes und
der Abkühlung durch Luft (Umgebungsluft!), das von mir besprochene undefinierte Martensitgefüge.
Fachleute nennen das "strukturlosen Martensit".
Manche nennen das auch Weißschicht oder Schleifbrand. Sind dann auch Fachleute.
Die "wohnen" dann eher in der DGM, der THE, der Uni Bonn Rhein Sieg oder Osnabrück oder wia da wö.
Jedefalls nicht in Yodas Höhle.
Dieser entsteht bei: Falschem Schleifen infolge mangelnder Kühlung oder zu hoher Umfangsgewindigkeit des
Schleifmittels zum Werkstück, beim Erodieren, beim Hartdrehen, oder eben beim Lasern von Stählen mit höheren
C-Gehalten als etwa 0,3 %. Etc., pp.
Wir haben mittels Kleinlasthärteprüfungen, Fisherscope, etc. Härten von teils über 1000 HV gemessen.
Bei Hydropulsversuchen konnten wir die Brüche, welche durch nachfolgend unsachgemäße Behandlung
verursacht wurden, nachstellen.
Im Rastermikroskop analysieren.
Der Pathologe hat immer Recht. Halt zu spät.
Vorher hört nämlich keiner zu.
Alte, unlegierte Vergütungsstähle mit Kohlenstoffgehalt von 0,5 % und mehr, sind noch gefährdeter.
Wenn ich nun an Ordonnanzwaffen denke.
Ende und aus.