AUG-andy hat geschrieben: ↑Mi 17. Mär 2021, 18:51
Richtig, sonst kannst du ganz schnell einen Revolver verschrotten.
Soll schon passiert sein.
Gut gesagt! Eine leider vor nicht langer Zeit verstorbenverstorbene Kapazität in der Wiederladerei nannte einen bestimmten Teil dieser Zunft "Wiederladeimitatoren". Und ich hatte das Pech und den Verdruss auf ein besonderes Exemplar dieser Spezies zu treffen.
Beim ersten FAS der in Philippsburg statttfand (nach Traunstein, Taufkirchen und Elxleben) wurde neu die Disziplin "Long Range Revolver" eingeführt. Bei meiner ersten Teilnahme war das Resultet ernüchternd. Auf 100 Meter war es top, auf 150 und 200 Meter - darob schwigt des Sängers Höflichkeit. Ein befreundeter Silhouettenschütze fand schon am Anfang meiner Erzählung über den Misserfolg die Lösung. Meine Standardpatrone .44 Magnum taugte nichts für diese Disziplin.
Also baute ich mir auf seinen Ratschlag die Unterschalllaborierung mit einem damals* von H+N gelieferten 320grs, verkupfertem Flachkopfgeschoss. Meine Tests zeigten erfreuliches und mein Resultat ein Jahr später in Philippsburg sah bedeutend besser aus als im Vorjahr. Ich war damals in einem Waffenforum sehr aktiv und schrieb meinen Erlebnisbericht über das Revolverschiessen auf die langen Distanzen. Ein Mitforist wollte meine Ladedaten und ich teilte ihm die mit, komplett mit Hülsenfabrikat, ZH, Geschoss, Pulversorte + Gewicht und die Gesamtlänger der Patrone. Nach einiger Zeit erhielt ich dann eine PN von ihm, worin er mir mitteilte, ich sei das letzte Anus das er kenne, beim Verschiessen mit meiner Laborierung sei ihm sein S&W 629 geplatzt und er kläre nun über seinen Anwalt ab, ob er mich strafrechtlich belangen könne mit entsprechender Regressforderung.
Mein Sohn, seines Zeichens auch Jurist, nahm mit dem unglücklichen Schützen Kontakt auf, daberi kam er in Besitz von Bildern des geplatzten Revolvers und der verwendeten Munition. Und diese Bilder bewiesen, dass der unglückliche Schütze und Wiederladeimitator anscheinend kein besonders helles Kerzlein auf Gottes Gebutstagstorte war.
Das von mir empfohlene verkupferte H+N Geschoss fand wohl Verwendung, war aber viel zu tief gesetzt. Es war so tief gesetzt, dass er die serienmässige Crimprille des Geschosse benutzt werden konnte. Ich jedoch habe in meinen Geschossen eine zusätzliche Crimprille angebracht, damit ich eine L6 von 44,4mm ausnutzen konnte. Solche doppelten Crimprillen gibt es auch bei handelsüblichen Geschossen wie bspw beim Hornady #44280. Auf die Rückfrage meines Sohnes nach der Länge der Patrone erhielt er die Antwort, er habe schon bemerkt dass seine Patrone nach meinen Angeben zu kurz geraten sei, aber er dachte, es sei ein Mess- oder Schreibfehler meinerseits. Damit war die Sache nach einem weiteren Brief meines Rechtsbeistands erledigt, im entsprechenden Forum hagelte es weiter mit Beleidigungen und Beschimpfungen an meine Adresse, aber ich verliess kurze Zeit später diese Plattform da eine bestimmte Spezies dort Überhand gewann.
MfG
Fivegunner
*Diese Geschoss taucht (leider) seit rund 12 jahre nicht mehr im H+N Sortiment auf. Es wurde zwischenzeitlich durch ein 320grs Keith Type mit Fett- und Crimprille aus einer NEI Kokiller ersetzt.