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von Coolhand1980 » Do 31. Mär 2022, 07:57
Ich schätze, die meisten von euch kennen diese selbstgedrehten Gefechtsvideos aus irgendwelchen Kriegsgebieten.
Was dabei sehr oft gut zu sehen ist, ist die Tatsache, dass alle Involvierten in die Richtung des Feindes feuern, ohne selbigen aber
überhaupt zu sehen. Natürlich "passiert" es, dass dabei eine Kugel zufällig trifft, doch ist auch das für den Schützen nicht direkt wahrnehmbar. Feuerüberlegenheit herstellen ist der Plan dahinter. Der Gegner wird in die Deckung gezwungen oder in die Flucht geschlagen. Unmittelbar danach wird mit einem Luftangriff oder einem Artillerieschlag auf die vermutete Position der Sache ein Ende gesetzt. Dass von einem normalen Infanteristen ein Gegner ins Visier genommen wird, passiert eigentlich fast nur bei Kämpfen auf sehr kurze Distanzen wie zB im urbanen Gebiet. Sturmangriffe, wie sie in den Weltkriegen oft vorgekommen sind, versucht man in modernen Armeen soweit es geht zu vermeiden, da sie zu enormen Verlusten führen. Und die kommen in den Medien nicht gut, selbst wenn sie militärisch zu verkraften wären. Hat man das Pech, in einer Armee zu dienen, die keine Feuerunterstützung bieten kann, sollte man sich damit abfinden, entweder sehr bald in die Gefallenenstatistik einzugehen, oder auf asymmetrische Kriegsführung setzten zu müssen.
Irgendwie traurig, dass das im 21. Jhd noch immer ein Thema sein muss...