XxShockwavexX hat geschrieben: ↑Mo 4. Jul 2022, 10:21
Wie weit kann man wirklich mit einem Blackout rechnen im kommenden Winter / nächsten Winter?
Energiemangellage scheint gut möglich.
Das bedeutet Rationierungen vom Gas. Drosselung oder Abschaltung von Energieintensiven Großverbräuchern.
Alu in Ranshofen rennt über Strom, nicht Gas. Glas-Schmelzen sind meist Gas geheizt. Stahl ebenso. Industriezweige rund um Linz und die Mur-Mürzfurche, also klassische Schwerindustrie könnte stillgelegt werden wenns hart auf hart kommt.
Aktuell soll das über ein Bieterverfahren gelöst werden. FlexMOL
https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wirtschaft/oesterreich/2152311-Oesterreichs-Gasnotfallplan.html hat geschrieben:
Österreichs Gasnotfallplan
Die drei Stufen, falls Russland noch weiter den Gashahn zudreht:
Stufe zwei ist die Alarmstufe. Sie wird ausgerufen, wenn es zu Einschränkungen der Gasversorgung in Österreich kommt. Derzeit können fehlende Mengen auf dem Spotmarkt beschafft werden, die Speicher füllen sich. Sobald die fehlenden Mengen aber nicht mehr ersetzt werden können, tritt die Alarmstufe in Kraft. Große Gasverbraucher müssen dann ihren geplanten Verbrauch täglich an die Regulierungsbehörde E -Control melden, das Klimaschutzministerium und E-Control fordern Unternehmen auf Gas zu sparen und Systeme für die Gasverteilung werden in Bereitschaft gesetzt.
Überschüssige Mengen
Eines dieser Systeme ist die FlexMOL des heimischen Gasnetz-Managements AGGM (Austrian Gas Grid Management). Über FlexMOL können überschüssige Gasmengen unter den einzelnen Unternehmen gehandelt werden. Zu Überschüssen kommt es, wenn ein Unternehmen seine Produktion aufgrund hoher Gaspreise stoppt oder reduziert. Die Registrierung für FlexMOL ist jederzeit möglich. Unternehmen müssen daran teilnehmen, sobald die Notfallstufe ausgerufen wird, die dritte Stufe des Gasnotfallplans der Bundesregierung.
Die Notfallstufe tritt in Kraft, wenn eine unmittelbar drohende Störung der Gasversorgung ansteht. Ein vollständiger Lieferstopp von Erdgas aus Russland wäre so eine Störung. In der Notfallstufe kommt es zu einer gesetzlichen Energielenkung. In Abstimmung mit dem Energielenkungsbeirat und dem Hauptausschuss des Nationalrats setzt die Energieministerin Maßnahmen zur Reduktion des Gasverbrauchs. Vorrang hat nun die Versorgung von Haushalten und sozialen Diensten wie Krankenhäuser, Altenhäuser und Kindergärten.
Neben der verpflichtenden Teilnahme an FlexMOL, muss dann Erdgas bei Möglichkeit durch andere Energieträger ersetzt werden. Sollten weitere Schritte notwendig sein, folgt in einem weiteren Schritt die verpflichtende Einschränkung des Gasverbrauchs von etwa 35 großen Unternehmen, die nicht systemrelevant sind. Ausgenommen sind Kraftwerke sowie Unternehmen, die Lebensmittel oder Holz produzieren oder Haushalte mit Abwärme versorgen. Unternehmen, die Gasreserven nach dem 27. April 2022 eingespeichert haben, können auf diese Reserven weiterhin zugreifen.
Beim allerletzten Schritt müssen etwa 7500 mittelgroße Unternehmen ihren Gasverbrauch einschränken. Betroffen sind Unternehmen mit einem Gasverbrauch von über 400.000 Kilowattstunden pro Jahr.
Die österreichischen Speicher sind derzeit mit knapp 45 Prozent befüllt. Laut Energieexperten würde Österreich mit dieser Menge bei einem sofortigen Gasstopp Russlands bis Mitte Dezember auskommen.
Priorität auf Fernwärme Kraftwerke, Krankenhäuser, Strom-Kraftwerke, Nahrungsmittelindustrie (Bäckereien), ...
Wenn dann kein Gas für Gasverstromung verfügbar ist, könnte der Strom knapp werden.
Im Winter, also allen acht Monaten mit "r" importiert Österreich bis zu 25% Strom und erzeugt bis zu 35% Stom aus Gasverstromung. Also an schlechten Tagen haben wir eine Strom-Lücke (25+35) von 55%.
30% werden fix an kritische Infrastruktur, Behörden, Nahrungsmittel/Bäckereien und Krankenhäuser abgegeben.
15% noch verfügbare energie wird an die restlichen 70% verteilt. Das wird ein 1:5 Schlüssel. 2 Stunden Strom, 10 Stunden keiner.
So sähe etwa ein Krisenszenario aus.
Kriegen wir die Importe geregelt, weilt etwa die Ukraine uns mit Strom versorgt, und können einige der GuD Kraftwerke von Gas auf Öl umrüsten, haben wir vielleicht nur eine kleinere Unterdeckung on 20%. bei 30% Grundlast für Kritis, teilen sich dann die restlichen 70% die verfügbaren 50% auf.
Rationierung wäre dann: 10 Stunden Strom, 4 Stunden keinen.
Wenn jetzt alle weil die Gastherme und das Fernheizwerk kalt sind, ihre Elektro-Radiatoren aufdrehen, dann dreht sich das Verhältnis aufgrund des gestiegenen verbrauchs wieder.
Ein Blackout ist das noch lange nicht. Da aber dabei das ganze System durcheinander kommen könnte, weil Lasten dynamisch zu und weg gehängt werden in so einem Rationierungsszenario,... Ist die Wahrscheinlichkeit für einen Blackout höher.
Die Gasturbinenkraftwerke werden aktuell vorgehalten als kurzfristige Generatoren um das Netz zu stützen, bei mittleren Schwankungen. Die würden dann auch eher wegfallen wenn kein gas dafür da ist.
Blackout sehe ich jetzt nicht besonders wahrscheinlicher. Aber ein Gas/Strom Rationierungs Szenario halte ich für möglich.
Demnächst wird Nordstream 1 planmäßig abgedreht und gewartet. Wenn Putin diesen Moment nutzt und rausfindet, da ist ein Zahnrädchen nicht sicher genug für den weiterbetreib, dann wird er die Pipeline nicht mehr aufdrehen.
Zumindest wird das aktuell von deutschen Kommentatoren befürchtet.
Dann ist so ein Szenario wie ich hier beschrieben habe nicht so abwegig.
Das mögliche Szenario ist aber definitiv Brownout/Rationierung/Energiemangellage und nicht zwingend Blackout. Der Eventuell obendrauf.