Bushcrafter hat geschrieben: ↑Do 7. Jul 2022, 13:44
Prometheus hat geschrieben: ↑Do 7. Jul 2022, 09:59
Glaubst im Krieg gibts Gesetze?
Wenn wirklich ordentlich Krieg ist gibts höchstens noch Richtlinien.
Nein, dem kann ich nicht zustimmen! Das ist nicht so, das Gesetz gilt nach wie vor weiterhin, vielleicht ergänzt oder abgeändert in Teilbereichen, das war's dann aber auch schon. Das Jagdgesetz gilt nach wie vor und in weiterer Folge auch der Jagdschutz. Als Aufsichtsjäger bin ich sogar verpflichtet, dem nachzukommen, das ist kein "Wollen" sondern Pflicht.
Bitte, auch wenns "gut gemeint" ist.... macht's nicht solche Halbwahrheiten publik. Mit realitätsfernen Endzeit - Szenarien sind hier keine Meter zu machen...
Du hast keine Eltern oder Großeltern gehabt die den Krieg miterleben mussten, gell?
Hat dir niemand aus erster Hand erzählen können wies war, stimmts?
Deine Aufsichtsjägerverpflichtung kannst dir im Krieg einrexen, die is des Papierl ned wert wos drauf steht.
Wie wars denn bei uns?
Die Besatzer (wo meine Verwandtschaft lebte und lebt, warns die Russen) ham in null komma nix das ganze Land leergeschossen und fertig.
Privater Waffenbesitz war verboten, auch für die die davor Jagdausübenden, egal in welcher Funktion sie das davor waren.
Hams di mit an Gwehr dawischt, bist sofort und ohne viel Palaver erschossen worden.
Und das war nur s mindeste. Die Angehörigen von so einem ham ned nur einmal a Gratisticket fürn Zug nach Sibirien kriegt.
Was glaubst warum da Großvoda gemeinsam min Nachbar eahnare Gwehr mit Stauferfettn eingschmiert und in a Plachen dick eingwickelt untern Apfelbaum vergraben haben? Ned nur eingraben im Garten...untern Wurzelstock vom Äpfebam.
Weil die Russen auch verboten haben Obstbäume wegen Brennholzbeschaffung zu fällen. Weils selber was zum fressen braucht ham. Die paar Kühe, Sau und Hendl diest selber daham ghabt hast, sowie alle Obstbäume warn Eigentum der roten Armee und für die bestimmt.
Hast a Hendl (für a 8-köpfige Familie) schlachten wollen, musste das bei der zuständigen Kommandantur vorher angesucht werden.
D.h. aber no lang ned, dass dem stattgegeben wurde nur weilst an Hunger kapt hast.
Was glaubstn wie die rote Armee verpflegt worden ist? Da is ka Kühlcontainer mit Feldkuchl hintnach gfahrn. Verpflegsbeschaffung erfolgte unterwegs durch requirieren von landwirtschaftlichen Gütern.
Aus der Mühl hams sacklweis s Mehl mitgnommen und zum Bäcker bracht, der hat rund um die Uhr Brot gebacken für die rote Armee. Die Laib san abgezählt gwesen und immer hat ana mit der Puschka in der Hand das Treiben bewacht.
Und wehe es hat a Laib gfehlt weil sa si verzählt haben...dann is noamoi zählt worden..ned vom Bäck und seine Gesellen, vom Russ selber. Der Bäck und seine Leut san daweil Hände hoch an der Wand gstanden und ham bet' dass sa si nur verzählt haben.
Einer meiner Onkel is mit 19 Jahr in Gefangenschaft gekommen, in an Bleibergwerk in Sibirien und als einer der letzten Heimkehrer 1955 zurückgekommen. Als glühender Kommunist mit an fast abghauten Rückgrat und schwerer Bleivergiftung. Den Buam hams dort zuerst fast umbracht und nachher "umdraht". Der hat ma des alles ned erzählt. Der hat nur ganz ganz selten und dann wenig erzählt.
Das meiste weiss ich von meinem Großvater, der damals in der Ortschaft Bürgermeister war und so vif war, dass wie die rote Armee schon in Ungarn war, er noch schnell im Eiltempo russisch glernt hat. Damit konnte er mehrmals ärgstes verhindern.
Und dann kommst du daher und schreist, Es gelten immer noch alle Gesetze!