Von der Facebook Seite des Grazer Allgemeinmediziners und Gesundheitswissenschaftlers Martin Sprenger:
Zum Jahresabschluss eine ultrakurze Kategorisierung der Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens 2020 – 2022:
Kategorie 1 - Maßnahmen die eher mehr geschadet haben:
- „Lockdowns“ (Maßnahmenpaket für Kontakt und Mobilitätsreduktion)
- Schulschließungen
- Einschränkung von Bewegungsangeboten
- Absage von Sommercamps
- Maskenpflicht für unter 12-Jährige
- Tests von gesunden unter 12-Jährigen
- Framing von jungen Menschen als Gefährder und Gefährdete
- Die unprofessionelle österreichische Impfkampagne
- Impfpflicht
- Sozialer Ausschluss von Menschen die die 2G-Regel nicht erfüllen
- 3G/2G-Regel außerhalb des Krankenversorgungs- und Pflegebereichs
- Ninja Pass
- Tägliche mehrmalige Händedesinfektion
- Isolierung von älteren Menschen
- „Message Control“
- Politisierung und Inszenierung
- Medizinisch-Virologischer-Tunnelblick
Kategorie 2 - Maßnahmen die eher nichts genutzt haben:
- Massentests von gesunden Personen (Kosten über 4 Milliarden Euro)
- Massentests im Bildungsbereich (Kosten über 2 Milliarden Euro)
- 3G/2G-Regel innerhalb des Krankenversorgungs- und Pflegebereichs
- Quarantäne von auf SARS-CoV-2 positiv getestete Personen (2022)
- Maskenpflicht außerhalb des Krankenversorgungs- und Pflegebereichs
- FFP2 Masken statt FFP1 Masken außerhalb des Krankenversorgungs- und Pflegebereichs
- Grenzschließungen
- Abriegelung von Ortschaften und Bezirken
- Contact Tracing (2021,2022)
- Körpertemperaturmessung
- Home Office (2022)
- Distance Learning
- Ungezielte wirtschaftliche Maßnahmen
- Informationskampagnen des Bundes, Länder und SV
- Schließungen im Kulturbereich (2021,2022)
- Desinfektion von Oberflächen
Kategorie 3 - Maßnahmen die eher mehr genutzt haben:
- Verbot von Großevents vor und während Infektionswellen (2020)
- Schließung der Nachgastronomie vor und während Infektionswellen (2020)
- Gezielte wirtschaftliche Maßnahmen
- Quarantäne von auf SARS-CoV-2 positiv getestete Personen (2020, 2021)
- Home Office (2020, 2021)
- Maskenpflicht innerhalb des Krankenversorgungs- und Pflegebereichs (2020,2021)
- Hohe Impfquote in den Risikogruppen
Kategorie 4 - Maßnahmen die eher mehr genutzt hätten, aber vernachlässigt wurden:
- Eine jährliche Milliarde Euro für die Unterstützung des Pflegebereichs 2020, 2021, 2022
- Eine Milliarde Euro für Folgenminderungsstrategien, insbesondere für Kinder und Jugendliche
- Eine Milliarde Euro für Versorgungsforschung und eine professionelle Datenbasis
- Professionelle abgestimmte Versorgung von COVID-19 (zuhause, wohnortnahe Primärversorgung, stationäre Versorgung)
- Vermeidung einer Unter- und Fehlversorgung anderer akuter und chronischer Krankheiten
- Investitionen in Gesundheitsförderung
- Berücksichtigung der 10 Gesundheitsziele
- Regelmäßige Gesundheitsfolgenabschätzungen
- Betrachtung der Pandemie als gesamtgesellschaftliches und soziales Ereignis
- Orientierung an skandinavischen Ländern
- Professionelle Impfstrategie
- Professionelle Risikokommunikation
- Einhaltung der Kriterien für gute Gesundheitsinformation
- Einhaltung Medizin- und Pflegeethischer Prinzipien
- Professionelle Berichterstattung in den Medien
- Beendigung aller Maßnahmen spätestens im Frühjahr 2022
Fazit: Mit einem Verzicht auf Maßnahmen der Kategorie 1, einem sorgsameren und differenzierteren Umgang mit Maßnahmen der Kategorie 2, einem Fokus auf Maßnahmen der Kategorie 3 und einer Berücksichtigung der Maßnahmen der Kategorie 4 wäre Österreich – gesamtgesellschaftlich betrachtet - wahrscheinlich besser durch die letzten drei Jahre gekommen.
Quelle:
https://www.facebook.com/GrazPublicHealth
Ich wünsche allen einen guten Rutsch!