Ich habe schon öfter abgewetzte Stellen und Kratzer nachbrüniert, mit großem Erfolg.
Dazu verwendete ich ein handelsübliches Brüniermittel, keine Ahnung wie es hieß.
Heute bietet Ballistol eine Schnellbrünierung an
Zitat:
- ideal zum Ausbessern beschädigter Brünierungen
- abriebfest und dauerhaft
- für tiefschwarze Brünierung
- einfache Handhabung
Metallteile oder die zu schwärzenden Stellen mit Robla Kaltentfetter reinigen
die zu brünierenden Flächen mit feiner Stahlwolle polieren, um jegliche Oberflächenoxidation zu entfernen
nochmal mit dem Entfetter reinigen – nach dem Entfetten nicht mehr die Metalloberfläche mit dem Finger berühren, damit keine neuen Fingerprints entstehen
Schnellbrünierung mit einem Applikator für Brünierungen auftragen – Brüniermittel ca. 3 Minuten einwirken lassen bis sich ein gelblich weißer Belag bildet
dann die Teile mit kaltem Wasser abspülen und die Oberflächen mit einem weichen Tuch trocken tupfen
wenn Sie die Färbung intensivieren möchten, Schritte 3 bis 5 wiederholen – wenn sehr tiefe Färbungen erzielen werden sollen, können diese Arbeitsschritte auch mehrfach wiederholt werden
neue Brünierung mit Ballistol Universal-Öl oder mit Gunex Waffenöl konservieren
Zitiert von Frankonia Waffen, München
(Die Nummerierungen fielen beim kopieren weg)
Fraglich ist, was ein "Applikator für Brünierungen" ist und wo man den zu kaufen bekommt.
Zum entfetten verwendete ich damals billiges Feuerzeugbenzin aus der Trafik. Ich verwendete aber damals vor sehr langer Zeit ein anderes Brüniermittel, das ich beim Springer gekauft hatte, ein "gelblich weißer Belag" bildetete sich meiner Erinnerung nach auch nicht.
Und ich verwendete sicherheitshalber Schutzbrille und Schutzhandschuhe.
Aber all diese "Brüniermittel" erzeugen eine schwarze Oberfläche, wie heute üblich.
Bei Bausätzen von Vorderladern würde ich aber eher das um 1840 übliche Braun wünschen. Heißt ja auch "brünieren" und nicht "schwärzen"
Anderes Thema:
Werden heute noch Waffen phosphatiert wie manche Pistolen im Ersten und Zweiten Weltkrieg?
Gilt ja nicht als besonders hochwertiger Rostschutz, aber wenn es in den Weltkriegen reichte ... ?
So teuer oder arbeitsintensiv kann das phosphatieren ja nicht gewesen sein, sonst hätte man es nicht in den Kriegen angewendet.
Sieht jedenfalls interessant aus.
Eine Jagdflinte mit braunen (echt brüniert wie vor 200 Jahren) Läufen
oder eine Repetierbüchse mit phosphatiertem Lauf und System sähe doch mal interessant aus.
Als ich meinen Jagdkurs machte und mit meiner alten Merkel Side by Side (sie war noch ein extrem preiswertes DDR Fabrikat, seinerzeit von meinem Onkel gekauft in einem Waffengeschäft in Wien) am Schießstand auftauchte, wurde ich wegen ihrer herrlichen buntgehärteten Basküle sofort um sie beneidet.
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Alternative zum brünieren
Re: Alternative zum brünieren
Zuletzt geändert von Donau am Do 31. Okt 2024, 21:19, insgesamt 6-mal geändert.
Re: Alternative zum brünieren
Ich hatte wieder die Tasten vertauscht und doppelt gepostet. Bereits von mir gelöscht.
Tut mir leid!
Tut mir leid!
Re: Alternative zum brünieren
Falls dich das Phosphatieren interessiert: Es gab hier im PD vor ur-ur-langer Zeit einen user der das gemacht hat u. gute fachliche Beschreibungen dazu gepostet hat.Donau hat geschrieben: ↑Do 31. Okt 2024, 20:41
Anderes Thema:
Werden heute noch Waffen phosphatiert wie manche Pistolen im Ersten und Zweiten Weltkrieg?
Gilt ja nicht als besonders hochwertiger Rostschutz, aber wenn es in den Weltkriegen reichte ... ?
So teuer oder arbeitsintensiv kann das phosphatieren ja nicht gewesen sein, sonst hätte man es nicht in den Kriegen angewendet.

Fallst genügend Zeit hast kannst ja mal die SuFu bemühen.

(sry, ich hab´ka Zeit

Re: Alternative zum brünieren
Ich möchte doch nicht selbst phosphatieren, ich frage mich nur, warum heute keine Waffen mehr von den Herstellern phosphatiert werden und warum kaum noch Waffen echt brüniert (braune Oberfläche und keine schwarze) werden.
Re: Alternative zum brünieren
Phosphatieren ist wesentlich einfacher und ETWAS ungefährlicher als brünieren, aber es ist halt auch eine Säure mit 95°C, also auch nichts was man in der Küche ohne Schutzausrüstung machen kann.
Beim brünieren auf Natriumhydroxidbasis kann richtig schnell richtig viel passieren, wenn das Wasser verdampft muss man Wasser nachfüllen, die Lösung hat aber 130°C, also wenn man das verdampfte Wasser zu schnell nachfüllt hat man eine schlagartige Verdampfung wo das Zeug dann 1-2m hoch herumspritzt, das ist wie eine Explosion, die Lösung ist aber so alkalisch dass sie selbst Haut richtig schnell verbrennt, von Augen garnicht zu reden, d.h. ordentliche Schutzausrüstung und ein abgesperrter gut belüfteter Arbeitsbereich sind unerlässlich.
Man muss aber wirklich genau im angegebenen Temperaturbereich sein und exakt nach Anleitung vorgehen, also die Teile kommen so 10 Minuten in das Bad und müssen dann sofort in kaltem Wasser abgeschreckt/gespült werden und dann sofort geölt, sonst kriegt man massive Rostflecken. Man darf die Teile auch zwischendrin nicht ewig lange aus der Lösung heben (was die Leute gerne machen um zu sehen ob es funktioniert) da die Lösung sonst mit der Luft reagiert, dann ist die Brünierung kaputt bzw. sind die Teile außen rostig. Die Flecken man dann manchmal noch wegpolieren, aber das ist dann sehr mühsam.
Falls jemand einen schmalen aber langen geschweißten Brüniertank mit Deckel braucht, ich hab sowas noch unbenutzt herumstehen, weil es mir nach den Kleinteilen ehrlich gesagt gereicht hat
Beim brünieren auf Natriumhydroxidbasis kann richtig schnell richtig viel passieren, wenn das Wasser verdampft muss man Wasser nachfüllen, die Lösung hat aber 130°C, also wenn man das verdampfte Wasser zu schnell nachfüllt hat man eine schlagartige Verdampfung wo das Zeug dann 1-2m hoch herumspritzt, das ist wie eine Explosion, die Lösung ist aber so alkalisch dass sie selbst Haut richtig schnell verbrennt, von Augen garnicht zu reden, d.h. ordentliche Schutzausrüstung und ein abgesperrter gut belüfteter Arbeitsbereich sind unerlässlich.
Man muss aber wirklich genau im angegebenen Temperaturbereich sein und exakt nach Anleitung vorgehen, also die Teile kommen so 10 Minuten in das Bad und müssen dann sofort in kaltem Wasser abgeschreckt/gespült werden und dann sofort geölt, sonst kriegt man massive Rostflecken. Man darf die Teile auch zwischendrin nicht ewig lange aus der Lösung heben (was die Leute gerne machen um zu sehen ob es funktioniert) da die Lösung sonst mit der Luft reagiert, dann ist die Brünierung kaputt bzw. sind die Teile außen rostig. Die Flecken man dann manchmal noch wegpolieren, aber das ist dann sehr mühsam.
Falls jemand einen schmalen aber langen geschweißten Brüniertank mit Deckel braucht, ich hab sowas noch unbenutzt herumstehen, weil es mir nach den Kleinteilen ehrlich gesagt gereicht hat

Re: Alternative zum brünieren
Es wird nach wie vor noch brüniert und auch phosphatiert, insbesondere bei Faustfeuerwaffen und Jagdwaffen ist brünieren noch extrem gängig, weil es die Maße nicht verändert und in großer Stückzahl billiger als PVD/DLC etc. ist.
Re: Alternative zum brünieren
Wird alles noch gemacht. Farbton usw. und ja durch Mittel/Grund auch beeinflussbar. Je rostträger das Material, gehört anders gearbeitet.
Nachfrage regelt den Markt
"Neue" Formen der Beschichtungen haben Härtevorteil oder Option der Farbenspielerei. Ein coyote, fde, beige usw ist mit brünierung nicht drin. Es gibt Härte und Anlassfarbengrade die diesen Ton nahekommen ab das kriegst nicht ao deckend hin. Fest schon gar nicht. Hab schon Ferlacher mit Bunthärtunf geshen bei dem ein großer Anteil in ocker etc. geht, dennoch bleints bunt.
Phosphatierte sind imho nett. Army 1911er, späte Radom (mir lieber als die 2-4, nur die 1er überragt alle anderen)