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surplus munition

Von Waffenpflege bis hin zu Pimp my gun!
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Raider
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surplus munition

Beitrag von Raider » Di 11. Sep 2012, 16:25

Ahoi!

wollte fragen wie ihr gewehre dinger nach der verwendung von surplus muni reinigt?

hat jede surplus diese korrosiven zünder und was genau bedeutet das?

hoffe die frage wurde nicht schon zu oft gestellt! danke schon mal im voraus für die antworten!!

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BigBen
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Re: surplus munition

Beitrag von BigBen » Di 11. Sep 2012, 16:35

Ostblock Surplus 7,62x39 oder 7,62x54R....ziemlich sicher korrosiv.

Nato-Surplus 5,56x45/.233 oder 7,62x51/.308 ziemlich sicher nicht korrosiv.

Generell bedeutet korrosiv dass deine Waffe sehr schnell anfängt zu rosten wenn du korrosive Muni daraus verschiesst ohne die Waffe danach entsprechend zu reinigen. Das beste Reinigungsmittel bei korrosiver Munition ist Seifenlauge (und danach wie gehabt mit Öl etc.).
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Re: surplus munition

Beitrag von cobaltbomb » Di 11. Sep 2012, 16:52

mit heissem seifenwasser gut durchspülen danach durchwischen trocknen und ölen.manche nehmen auch fensterreiniger
man kann es nicht sagen welche milsurp munni tatsächlich korrosiv ist. das hängt vom pulver und von den zündsätzen ab sobald salze oder säuren entstehen oder enthalten sind wirds eben rostig.
soweit ich weiss sind quecksilberfulmiat ZH korrosiv, welches früher viel hergenommen wurde.
am besten kein risiko eingehen und nach berdanbezünderter munni vor allem aus dem osten immer gleich putzen.
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Re: surplus munition

Beitrag von mgritsch » Di 11. Sep 2012, 16:57

Surplus = Überschüsse aus militärischen Beständen die abverkauft werden, zb aufgrund von Überschreiten der vorgesehenen max. Lagerdauer oder aufgrund der nicht-mehr-Verwendung eines Kalibers

Korrosiv: die Rückstände fördern das rasche Rosten, da sie Feuchtigkeit anziehen und als Elektrolyt die Reaktion des Eisens mit der Luft fördern. Hauptgrund dafür sind die früher verwendeten Zündsätze die Quecksilbersalze und Chlorate enthalten haben, die wurden ca bis in die 30er Jahre, im Ostblock teils angeblich noch bis in die 50er Jahre verwendet. Moderne Fabriksmunition enthält solche Stoffe jedenfalls nicht mehr.

Ganz sicher kann man nie sein was man da bekommt, plusminus sind die Angaben von Ben mal ein Anhaltswert.
Wenn du irgendwo die Kennzeichnung "Sinoxid" finden kannst, sind sie nicht korrosiv.
Abgesehen von der wässrigen Reinigung die zu empfehlen ist um solche Rückstände besser zu entfernen, sollten solche Waffen auch besonders gut nachgepflegt werden wenn du auf Nummer sicher gehen willst (Lauf gründlich mit so etwas wie WD40 einölen, öfter mal durchwischen und nachölen)
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Re: surplus munition

Beitrag von BigBen » Di 11. Sep 2012, 17:00

Ich weiss nur, dass z.B. ungarische MFS 7,62x39 Surplus aus den 60ern und 70ern Jahren mega-korrosiv ist...30 Schuss mit dem R94 und am Tag danach schon die ersten Rosstellen! Somit halte ich 50er Jahre für Ostblockmuni als Richtwert ein bißchen sehr großzügig ;-)
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Re: surplus munition

Beitrag von gewo » Di 11. Sep 2012, 19:28

mgritsch hat geschrieben:...Hauptgrund dafür sind die früher verwendeten Zündsätze die Quecksilbersalze und Chlorate enthalten haben, die wurden ca bis in die 30er Jahre, im Ostblock teils angeblich noch bis in die 50er Jahre verwendet. Moderne Fabriksmunition enthält solche Stoffe jedenfalls nicht mehr.
..



hallo

woher beziehst du denn dein wissen ..?
es ist falsch

aktuelle unge-CIP-te munition fuer kriegswaffen wird nach wie vor so erzeugt
zumindestens sagen das die hersteller dieser munition
und die sollten es wissen

und auch die ca 30 jahre alten munitionssorten sind daher noch korrosiv

ich habe keine ahnung wo die info herkommt dass moderne "surplus" nicht korrosiv ist
wuerde mich wirklich interessieren ....
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Re: surplus munition

Beitrag von Revierler_old » Di 11. Sep 2012, 21:02

Für mich gilt immer: Russenmuni heißt durchspülen. :D

Fensterreiniger durchsprühen, dann mehrmals mit patches, dann wieder Fensterreiniger, Patches, dann trocknen und Öl.
Wer seine Waffen zu Pflugscharen schmiedet, der wird für jene pflügen, die das nicht getan haben.

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Re: surplus munition

Beitrag von Arminius » Di 11. Sep 2012, 21:23

Ganz alt:

Muni mit Knallquecksilber. Ist korrosiv und giftig UND zerstört die Hülsen.

Sollte seit den 20er Jahren nicht mehr genutzt werden.

Korrosiv: mit Chloraten als Sauerstoffdonator ( = Sauerstoffquelle ).

Da billig, zuverlässig und sehr lange lagerfähig, sehr lange im Einsatz.

Von Remington ( "KleenBore" ) und RWS ( "Sinoxid" )seit den 20ern ersetzt. Lake City Arsenal ( US ) hat das Zeug, zumindest in Match Muni, noch bis in die 80er verwendet!!!!!

UNd ich würde bei Surplus immer das Schlechteste annehmen ... was wissen wir, was der Sultan von Was - weiss - ich - wie - heiss, oder ein südamerikanischer Diktator oder deren Militärs oder halbverrückte afrikanische Potentaten vorgeschrieben oder Schmiergeld kassiert haben ...

Hermann
Fast genug. Nur mehr EINE Waffe! Die Nächste ...

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Re: surplus munition

Beitrag von BigBen » Di 11. Sep 2012, 21:45

Aber deutsche Surplus in .223 und .308 von DAG und MEN ist für mich persönlich in punkto Korrosion unverdächtig...zumindest hab ich mit besagten Munitionssorten nichts problematisches beobachten können!
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Re: surplus munition

Beitrag von mgritsch » Di 11. Sep 2012, 23:07

gewo hat geschrieben:woher beziehst du denn dein wissen ..?
es ist falsch

aktuelle unge-CIP-te munition fuer kriegswaffen wird nach wie vor so erzeugt
zumindestens sagen das die hersteller dieser munition
und die sollten es wissen

und auch die ca 30 jahre alten munitionssorten sind daher noch korrosiv

ich habe keine ahnung wo die info herkommt dass moderne "surplus" nicht korrosiv ist
wuerde mich wirklich interessieren ....


sinoxid wurde 1926 als erster nicht-korrosiver zündsatz von der RWS patentiert (manche quellen sprechen auch von 1928) und ab 1930 bei den meisten armeen in großem stil eingesetzt da es viele vorteile mit sich bringt (u.a. längere lagerfähigkeit, gleichmäßigere und bessere zündeigenschaften, weniger temperaturempfindlich usw.)
alle firmen die die wehrmacht beliefert haben, mussten das patent sogar lizenzfrei benutzen dürfen! restbestände wurden zumindest in deutschland gerade noch bis ca ende WK2 verarbeitet, danach sollte es im "westen" nichts korrosives mehr geben.

patente laufen 25 jahre, damit war sinoxid ab 1951 lizenzfrei zu produzieren und wurde damit noch breiter eingesetzt.
wer danach noch seine armee mit schlechteren zündsätzen und korrosiven nebenwirkungen ausstattet - selber schuld.

Es gibt sehr verschiedene angaben, wie lange die korrosiven im ostblock serienmäßig in verwendung waren. besonders progressiv war man ja hinterm eisernen vorhang nicht, besonders gesprächig aber auch nicht.
einige quellen sagen späte 50er, die jüngsten angaben behaupten bis in die 90er.

soweit die mir bekannte geschichte des modernen zündhütchens.

dass sowas heute noch produziert wird höre ich von dir allerdings das allererste mal. es würde mich wie gesagt mehr als wundern, denn das wäre in etwa so wie wenn man noch autos mit dampfmaschine bauen würde...
dass die letzten entwicklungen (nontox - ohne schwermetalle, ca seit den 80ern verfügbar) sich noch nicht durchgesetzt haben stimmt natürlich, evtl nur eine verwechslung der begrifflichkeiten?
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Re: surplus munition

Beitrag von gewo » Di 11. Sep 2012, 23:57

Revierler hat geschrieben:Für mich gilt immer: Russenmuni heißt durchspülen. :D
Fensterreiniger durchsprühen, dann mehrmals mit patches, dann wieder Fensterreiniger, Patches, dann trocknen und Öl.


hi

hat nix mit russenmuni zu tun
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Re: surplus munition

Beitrag von Maggo » Mi 12. Sep 2012, 06:20

hat nix mit russenmuni zu tun
man sollte das bei jeder surplus so machen


Bei .223 und .308 Surplus mach ich es nicht,auch bei der GP11 kann man sich sicher sein das sie nicht korrosiv ist.
Wer mit Halbautomaten Schießt ist zu faul zum Repetieren! :D

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Re: surplus munition

Beitrag von mgritsch » Mi 12. Sep 2012, 06:24

Genau, GP11 kann ich als unbedenklich bescheinigen. Was man dzt zu kaufen bekommt ist sauber.
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Re: surplus munition

Beitrag von Revierler_old » Mi 12. Sep 2012, 08:41

Nur zur Erklärung: Alles was aus dem Ostblock kommt ist für mich russenmuni.
die Surplus, die ich verwende (MEN, Hiertenberger, Fiocchi etc) ist "moderne" westliche Munition.
Die alte 8x56 ist da nicht mitberechnet. :D
Die .30-06, die ich hoffentlich bald bei gewo hole, kann ich noch nicht einordnen...
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Re: surplus munition

Beitrag von Hausmasta » Mi 12. Sep 2012, 10:25

Nach dem Schießen mit Surplus Munition habe ich immer ein Magazin mit normaler Munition nachgeschossen in der Hoffnung,
dass einiges an Quecksilbernitrat weggepustet wird. Ob's was bringt, weiß ich nicht.
Dann den Lauf und die Patronenkammer mit heißer Seifenlauge gespült, getrocknet und danach normal mit WD40 gereinigt.

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