Geschosswahl und Ladedaten für Ruger Scout

[The Boy Sebastian]

Liebe ehrenwerte Runde,
da die .308 Winchester Neuland für mich stellt und ich leider bedingt durch Obst am Rechner kein Quickload besitze, weiters die Ruger Scout sich auch hierzulande größter Beliebtheit erfreut, möchte ich auf diesem Wege um rege Mithilfe bitten!

Das wär die Weapon of Choice, in Bild und Schrift:


Ruger Scout (keine »Gunsite«, Export Modell)
.308 Winchester
18"/45,72cm-Lauf, 1:10 Drall

Aus zweiter Hand weiß ich, dass der Drall auch schwerere Geschosse stabilisieren würde. Richtig?
Das würde das Hauptaugenmerk auf Blei von 150 bis rauf zur schweren Hornady 220grs nahe legen.
Hätte dies z.B. jagdlich oder auf weite Distanzen Vorteile?

Das Haupteinsatzgebiet der führigen Büchse ist heimisches Reh- und Schwarzwild auf mittlere Distanz, kanadische Elche auf sehr kurze Distanz und Rauhfußhühner auf weite Distanz.
Vielen Dank für jede konstruktive Mithilfe!

[Räuber Hotzenplotz]

Hallo,
da die .308er ja jetzt nicht unbedingt besonders mimosenhaft, was das wiederladen anbelangt ist, müsstest du uns was deine Munitionswahl anbelangt etwas auf die Sprünge helfen.
Bleifrei, ja/nein, Geschoßhersteller, Pulverhersteller.
Gut aber teuer ist halt Rottweil und Bofors, günstig ist Lovex. Vithavuori ist ein Kompromiß zwischen gut und günstig.
Auf vihtavuori.com gibts ein paar Ladungsempfehlungen....
Gewichtsmäßig würde ich bei Geschoßen, aus persönlichen Gründen so um die 165-168gr tendieren. Ist nicht zu schnell für Rehwild und hat bei SW ausreichend wumms.
Was weitere Distanzen anbelangt tät ich mich auch persönlich mal von der Präzision von der kombination gun/schütze überhaupt mal überzeugen.
Jedenfalls bis 300m sollte es mit 168gr keine Probleme geben. Zum Gamsjagern auf 350m+ gibt es neben geeigneteren Kalibern auch geeignetere Geschoßgewichte, jedoch kann man das nicht pauschalieren. Ein Besuch auf der 300m Bahn zeigt dir ob du mit der Kanone damit gut gerüstet bist oder ned.
Ich habe dzt. ein Hornady SST 168gr im Test, und kann und will daher noch nix dazu sagen. Startrampe bei mir ist dafür allerdings eine Sako Varmint.

Nachtrag: Für die Hühner würde ich nicht unbedingt TM Geschoße nehmen, außer du willst dir nur einen Polster mit den Federn stopfen....

[BigBen]

@Hotzenplotz: was spricht aus deiner jagdlichen Sicht gegen das 150er TTSX aus dem Gewehr? Ich war lang am überlegen ob ich aus meiner .308 das 150er oder 168er TTSX laden soll und bin dann beim 150er gelandet - hauptsächlich damit auf 300-350m hoffentlich noch genug v0 für ein zuverlässiges Aufpilzen samt Ausschuss da ist.

[Tobisch]

Nimm das 130 gr TTSX, keine Nachteile aber ordentlich Geschwindigkeit. Ich nehme es für meinen Steyr Scout, der hat auch nur 48 cm LL ...

WTO

[Räuber Hotzenplotz]

Hallo Ben,
aus meiner persönlichen jagdlichen erfahrung spricht bei den üblichen (Wald) Jagdlichen entfernungen die mit höheren Geschwindigkeiten einhergehende tw. recht hohe Wildpretentwertung.
Auf größeren Entfernungen sind leichtere und somit schnellere Geschoße mit einer somit gestreckteren Flugbahn natürlich a andere Geschichte.
Auf Kirrungsdistanz 30-50m wird es der Sau vermutlich relativ egal sein ob du sie mit 130 oder mit 168gr beflakst. Jenseits der 100kg Grenze kann's dann allerdings passieren daß u.U. kein Ausschuß mehr vorhanden ist was allerdings wiederum relativ egal ist wenn das Schweinderl an Ort und Stelle bleibt. Wenn ned kann es in Arbeit ausarten.
Jedenfalls gibt's halt verschiedene Lösungsansätze, entweder leicht und schnell (KJG, MJG um jetzt die flotten Kupfer bzw. Messingflitzer zu nennen) oder eben halt klassisch.
Ich hab halt mit den flotten Murmeln eher schlechtere Erfahrungen gehabt, sind in meinem Fall also rein persönliche Gründe wobei ich nicht behaupten möchte daß meine Meinung der Weisheit letzter Schluß ist.
Ist allerdings nicht so, daß ich nicht teste nur hab ich die 150 bzw. 130grainer (110er hab ich auch noch herumkugeln) zu einer für mich überzeugenden Präzision überreden konnte. Das 168erTTSX ist für meine .308er vermutlich zu lang um entsprechend stabilisiert zu werden. Bevor ich selber gestopft habe habe ich lange Zeit das Federal Fusion 165gr verwendet, das hinsichtl. Präzision und Wildpretentwertung und Preis unschlagbar war und immer noch ist.

[BigBen]

Okay...d.h. es hängt halt schon sehr von den jagdlichen Gegebenheiten hat...was sonst

Ich hab mich für das 150er TTSX entschieden, weil es mir ein guter Kompromiss aus Masse und Geschwindigkeit schien und meine Büchse schiesst damit sehr gut zusammen...das 150er habe ich erst einmal in einem Feldrevier auf ca. 200m auf eine Rehjahrling zum Einsatz bringen können. Was etwas sonderbar war: Treffer war knapp hinterm Blatt, Geschoss ist aber auf der anderen Seite genau ziemlich mittig wieder aus dem Wildkörper...als ob das Geschoss drinnen ein wenig "abgebogen" wäre. Der Druck hat dann auch noch weite Teile des Gescheides beim Ausschussloch rausgedrückt...war kein schöner Anblick, aber Entwertung war net soooo tragisch.

Ansonsten hoffe ich die Laborierung auch mal in den Südtiroler Bergen einsetzen zu können...wo, obwohl auch viel Wald, auch gern weiter geschossen wird - z.B. über eine Schlucht oder ein kleines Tal.

Ich werd auf jeden Fall noch ein paar Versuche mit der Laborierung machen und dann entscheiden ob ich bei 150 bleib oder nicht.

[MauserM03]

Bleifrei z.B. Aero 135 grs extrem präzise und s.g Wirkung mit geringer WP Entwertung hab super Erfahrungen damit.

Mit Blei würd ich auch so 150 -168 grs Geschoße wählen

Dann bleibt nur testen was dieser Lauf präzise verfeuert....

Gruß
MauserM03

[Räuber Hotzenplotz]

Hallo Ben,
das von dir beschriebene Szenario kommt mir relativ bekannt vor.
Die leichten Geschoße lassen sich halt sehr leicht ablenken wenn sie z.B. beim Einschuß die Federn streifen.
Das kenne ich so von der 9,3er nicht, die marschiert durch den Wildkörper wie ein Ziegelstein durch eine Auslagenscheibe durch...
Ausreißer in die eine oder andere Richtung wird es immer wieder geben, ich hatte leider das Pech, daß bei mir die ersten 5 Stücke trotz einwandfreien Treffern doch massivst Hämatome aufwiesen.
Man könnte jetzt argumentieren, ok, wenn eine Schulter halt nicht zu verwerten ist ist das nicht so tragisch, nur ich sehe das halt einfach anders. Was nicht direkt verwertet werden kann wandert in die Wurst bzw. verarbeite ich zu Faschiertem, um jedes Gramm Abfall das vermeidbar ist, tut es mir leid, nicht aus finanziellen sondern aus moralischen Gründen. Füchse lassen sich auch anders anludern, da brauchts jetzt nicht unbedingt eine Schulter oder gar einen Rücken dazu

[BigBen]

Da bin ich ganz bei dir, maximale Verwertung der Beute aus moralisch-ethischen Gründen - so soll es sein - darum will ich auch den besten Kompromiss aus Präzision, Wirkung und minimaler Entwertung.

@The Boy Sebastion: ich hoffe das ist nicht offtopic aus deiner Sicht?