Ronald hat geschrieben:Servus,
Daten OHNE GEWÄHR !
hab mir eine passable Ladung mit QuickLOAD ausgerechnet:
.308 AERO 168 gr, 42 gr N140 und einer OAL von 71 mm.
Damit bin ich laut Berechnung im
gelben Bereich.
Gestern les ich auf der Homepage vom Mayerl dass der Anfangsgasdruck auf 800 bar eingestellt werden muss.
Damit bin ich dann schon im
roten Bereich
Jetzt is mir nimmer ganz gut bei der ganzen Sache......
Auch bei den Kupferlingen vom Möller hab ich immer mit 150 bar Anfangsdruck gerechnet. Bzw. stellt QuickLOAD diesen auf 150 ein. Da komm ich dann bei N140 mit 53,6 gr. Kaliber .270 Win auch in den roten Bereich.
Wie sind Eure Erfahrungen mit den "Solids" und Anfangsgasdruck ? Bzw. was stellt Ihr so ein ?
Ronald
Hier ein Messwert vom Beschussamt:
Kaliber: 308 Win
Geschoss: AERO 308-168
Pulver: N140 - 41,5 grain
Zündhütchen: CCI Standard
Gesamtlänge: 69,50mm
Gasdruck gemessen: 3867 bar
Vo gemessen: 775 m/s
Geht man mit dem Mauszeiger bei QuickLoad auf das Feld "Anfangsgasdruck" geht automatisch ein Fenster auf, wo unter anderen folgendes steht:
ACHTUNG: wenn das Geschoss die Felder berührt addiere zusätzlich 500 bar.
Kaum einer liest den Satz und korregiert den Anfangsgasdruck - jeder erfahrene Wiederlader setzt aber das Geschoss an die Züge (mit 0,3 - 1mm Abstand) weil man so die beste Präzi bekommt. Ergebniss: man berechnet sichere Laborierungen die "in Realität" bis zu 1000 bar Überdruck haben !!!
Gibt man aber 800bar ein, rechnet QL wieder richtig - das habe ich in Messversuchen nachgewiesen.
Und ladet man für Bekannte wo der rotationslose Geschossweg ggf in seiner Waffe größer ist, geht man kein Risiko ein da der Gasdruck im Extremfall "kleiner" ist.
Zusätzlicher Hinweis: es ist egal ob man ein Mantelgeschoss, ein Solid ohne Führungen oder ein Solid mit Führungen verwendet - dieser Korrekturwert 800bar gilt für alle gleich.
So misst man den rotationslosen Geschossweg:

Dieser ist bei jeder Waffe anders denn die CIP normt ja nur das Minimalmaß - bei Serienwaffen schwankt die Tiefe um mehrere Millimeter !!!
Ein weiterer Fehler kann bei QuickLoad Berechnungen oft passieren: ein abweichendes Hülsenvolumen.
Am einfachsten füllt man die Hülse randvoll mit der vorgesehenen Pulversorte, wiegt ab, gibt das Pulvergewicht bei QL ein und vergleicht ob das Hülsenvolumen bei QL auch 100% Ladevolumen anzeigt. Wenn nicht: manuell korregieren. Dann stimmt auch die Berechnung wieder und man vermeidet ggf Pressladungen etc...
Ich empfehle auch alles was man ladet, misst etc in Excel Tabellen zu dokumentieren. Das erspart viel Arbeit bei wiederkehrenden Arbeiten.
Zuletzt: jeder muss sich im Klaren sein, dass QuickLoad nur berechnet - die Realität kann aber durch viele Faktoren die nicht durch den Nutzer prüfbar sind (wie z.B. Abbrandverhalten des jeweiligen Pulverloses) deutlich abweichen.
Richtig bedient liefert QuickLoad aber sehr genaue und sichere Ergebnisse - trotzdem rate ich jedem gelegentlich Patronen beim Beschussamt gasdruckmessen zu lassen um Berechnung und Realität zu vergleichen. Besonders wenn man ein neues Pulverlos verwendet.