Bin zwar ein Freund von Glock (da ich die Robustheit und Zuverlässigkeit, die einfache Bedienung und Zerlegung/Reinigung schätze), aber ich kann verstehen, dass jemandem eine Waffe einfach nicht liegt. Da braucht es IMO für einen halbwegs erfahrenen Schützen keine 50 Schuss um das festzustellen. Aber manchmal gibt es auch einfach Ereignisse oder Vorfälle, die einen emotionalen Widerstand zu einem Gerät erzeugen. Den wird man dann auch nicht mehr so schnell los (außer man arbeitet daran).
By the way, ich persönlich halte es auch für überflüssig, auf eine Glock eine verstellbare Kimme zu montieren, weil das dem Gesamtkonzept (einfach, robust) widerspricht. Wenn man eine Präzi-Pistole will, dann wird man mit einer Glock nicht glücklich, da es dafür weit besser geeignete Waffen gibt. Was nicht heisst, dass man mit ner Glock nicht gut treffen kann! Sofern die Kimme seitlich korrekt justiert ist, und die Kornhöhe passt! In den meisten Fällen tut es das out-of-the-box. Habe aber auch schon das Korn bei einer nagelneuen G19 tauschen müssen, weil die Trefferlage einfach vertikal nicht stimmte (seither Null-Probleme damit).
Meine Meinung zum Eingangsthema:
im großen und ganzen schließe ich mich dem Posting von buckshot an:
buckshot hat geschrieben:@manuO:
Du schreibst "...Sportschießen 15 bis 25m - vorerst kein IPSC..."
somit scheidet die hier oft empfohlene CZ Shadow aus! - das ist eine reinrassige IPSC Production Division Pistole - das schlanke leuchtkorn ist ist für das statische Präzisionsschießen suboptimal.
Auch der Abzug ist viel zu hart für diese Disziplin.
Es gibt von CZ auf basis der CZ 75 ein Modell "Sport II" - der (Oschatz) Verschluss/Lauf ist ident mit dem der "Viper" (diese hat aber das SP01 -Shadow Griffstück).
Die Sport 2 gibt es auch mit einem sehr feinen single action trigger - das ist eine der präzisesten und zuverlässigsten Sportpistolen in der Preisklasse um ca 1300 und kann durchaus mit der fast 3x so teuren SIG P226 X6 mithalten - die letztgenannte kann nach Deinen Angaben unmöglich in Frage kommen aufgrund des mächtigen Griffstücks - ich hab "normal" große Männerhände und mir ist die zu fett...
für CZ gibt es auch sehr schlanke Alu Griffschalen!
[...]
für Präzision sind folgende Kriterien wichtig:- möglichst lange Visierlinie, damit sich leichte Bewegungen des Kornes (eigenlich des Laufes, aber das Korn sollte ja fix sein

) weniger stark in Abweichungen auf die Zielentfernung auswirken. Daher sollte es IMO eine 6" oder wenigstens 5" Waffe sein.
- klare Visierung, da ein scharfes und leicht "ablesbares" Visierbild die halbe Miete für gute Treffer ist
- gute Gewichts-Balance: du musst manchmal einige Sekunden die Waffe ganz ruhig halten können (Ziel anvisieren, korrektes Visierbild finden, Abzug kontrolliert und gleichmäßig durchziehen), das erfordert Übung, Konzentration und auch Kraft. Je besser die Waffe dabei (mit deiner Haltung) im Gleichgewicht bleibt, desto besser. Ich persönlich würde daher den Tipp mit dem Revolver hinterfragen, denn ein 6"-Revolver kann schon ganz schön kopflastig sein. Und das musst du mit dem Griff ausgleichen.
- optimaler Griff für deine Hände und deine Handhaltung: siehe "Balance". Möglicherweise ist es leichter eine Pistole stabiler und fester zu halten als ein Revolver. Bei der Pistole ist die Unterstützungshand (supporting hand) oftmals besser und bequemer anzulegen (außer man drückt auf irgendwelche Bedienteile wie Schlittenfanghebel oder ähnliches). Ich finde auch, dass Gummigriffe besser in der Hand liegen als Materialien, die weniger Reibung erzeugen (Holz, Alu, harter Kunststoff). Dadurch liegt die Waffe ohne viel Kraftaufwand schon besser in der Hand und man muss sich nicht durch übermäßige Kraftausübung in den Händen bemühen, die Waffe stabil zu halten.
- Abzug: der Abzug muss klar und sauber "brechen" und sollte auch ein passendes Abzugsgewicht aufweisen (nicht zu schwer, dass Kraft aufgewendet werden soll, nicht für die jeweilige Disziplin zu leicht, unter anderem auch aus Sicherheitsgründen)
- das Kaliber sollte DIR auch passen. Lieber mit einem "kleineren" Kaliber anfangen, als dann "Angst vor dem Schuss" zu haben und sich dadurch Fehler beim Abziehen anzutrainieren (z.B. "Mucken").
- und such dir eine Waffe aus, die verlässlich funktioniert. Waffenstörungen können zwar ab und an vorkommen, sollten aber die Ausnahme sein.
Meine Empfehlungen für Waffen, die du mal ausprobieren solltest:
1) CZ 75 Sport II mit einem Single-Action-Abzug (hat 6")
2) Ruger MkII 5,5" mit einem vom BüMa überarbeiteten Abzug (ich weiß, es ist keine 9 Para, sondern .22lr, aber vielleicht ist es ja was für dich?)
3) SIG 210 in 6"
4) eine Präzi-1911er in 9mm oder 45ACP mit 5 oder 6" (schau mal, ob für deine Hände die Handballensicherung ein Problem ist, eventuell gibt es ja auch Modelle ohne dieses Sicherung)
EDIT: ach ja, und nimm nichts, das eine Lauflänger ÜBER 6" hat, denn da hast du bei 95% der Bewerbe Probleme.