Frage zur Jagdsaison

[cobaltbomb]

mich glustet es total auch das jagern anzufangen. vor allem des fleisches wegen, da ich auch ganz gerne koche, pilze sammle usw. wäre es toll mit gänzlich selber angebauten /gejagtem/gefundenen diverse festessen zu machen

werde damit aber warten bis ich mehr finanziellen background habe und wenn das studium endlich zueende ist

[Varminter]

mich glustet es total auch das jagern anzufangen. vor allem des fleisches wegen, da ich auch ganz gerne koche, pilze sammle usw. wäre es toll mit gänzlich selber angebauten /gejagtem/gefundenen diverse festessen zu machen

werde damit aber warten bis ich mehr finanziellen background habe und wenn das studium endlich zueende ist

Warum nicht? Es kostet zwar etwas, aber was du mal hast - die Kenntnisse und auch waffenrechtlichen Vorteile - sind das durchaus wert.

Nicht zu vergessen die Möglichkeit, sich mit superguten Fleisch selbst zu versorgen.

Bei uns kommt kein Stück Fleisch aus dem Supermarkt auf den Tisch, aber dafür Ia Wildbret von Schmaltieren, Kalb, Kitze, Frillis und Überläufern... kein Vergleich mit dem Zeug, das im Wirtshaus so als "Wild" verkocht wird...

Varminter

[Charles]

Hmm, schmatz, guad!

Muß endlich im Jänner 2011 den Kurs machen!

[Maggo]

Ich habe auch mal mit den Gedanken gespielt die Jagdprüfung zu machen.Ich habe es mir jedoch wieder aus den Kopf geschlagen. Die Gepflogenheiten und Bräuche der Hiesigen Jägerschaft ist mit etwas zu steif.

[>Michael<]

Die Gepflogenheiten und Bräuche der Hiesigen Jägerschaft ist mit etwas zu steif.

Geht mir genauso. Grundsätzlich mag ich die Jagd aber kann mit den Traditionen und Bräuchen echt nichts anfangen, da besteht ein eindeutiger Konflikt. Desshalb hab ichs gelassen.

[Charles]

Na ja, ein bisserl Brauchtum ist auch was schönes, oder?

Für mich ist die Andacht, die letzte Ehre dem erbeutetem Wild zu erweisen, sehr wichtig! Wer bei sowas nicht dabei war, der kann es sich nicht vorstellen, was für Gedanken da einem durch den Kopf geht, besonders dem Erleger... das sind mitunter traurige, als auch intensive Momente, die prägen... auch das gehört zur Jagd!

So war das bei mir zuletzt in Ungarn bei der Bogenjagd.



Charles

[>Michael<]

Für mich ist die Andacht, die letzte Ehre dem erbeutetem Wild zu erweisen, sehr wichtig!

Da sieht man wieder wie unterschiedlich die Gemüter sind, für mich ist diese Andacht nur Hohn für das erlegte Wild. Tot ist tot, jedes weitere Ritual fröhnt nur den Egoismus des Jägers des erlegten Tiers. Meiner Meinung nach erweist man dem erlegten Tier die letzte Ehre indem man alles verwertet was es zu verwerten gibt und nichts verschwendet, dann war der Tot nicht unsinning, so macht es die Natur auch selbst. Jedes Ritual etc. ist nur da um die Situation emotional aufzubauschen, sicherlich nicht des Tieres wegen.

Würde die Jagd wenigstens nur annähernd so gehandhabt wie in den US währe ich vorne mit dabei...aber all diese Zwänge und all diese Brauchtümer die ich nicht verstehe (gelinde ausgedrückt).
Man sollte wenigstens jeden wählen lassen wie er gerne Jagen will wenn sich besagte Person an die gesetzlichen Regeln hält, leider sind diese Brauchtümer und ungeschriebenen - manchmal sinnfremden - Gesetze absolute Pflicht hier...und ich lasse mir ungern Aufzwingen wie ich mein hobby auszuüben habe. Nicht der geringste Freiraum hier.
Aber da ich ja kein eigenes Revier hätte müsste ich kuschen und schleimen und allen gefallen.....ist den Ärger einfach nicht wert. JAgen währe nett, aber nicht unter diesen Umständen, nein.
Die Jagdgesellen sind auch auf Ihrer Seite sicher heilfroh nicht so Jemanden wie mich zu haben.

[Charles]

Du meinst wohl das ganze Brimbaborium, wo dutzende Jäger sich um das erlegte Wild scharen und die Hornbläser "Beute tot" tröten? Genau das mag ich nicht, das ist mir viel zu viel!

Was ich zu erklären versuche: Das mit der letzten Ehre hat nur mit mir und der Beute zu tun.
Kein anderer Jäger ist dabei, keiner schüttelt mir die Hand oder haut mir auf die Schulter und zudem bläst mir der Hornbläser ins Ohr!

Nein, nein, ich bin da alleine mit dem Wild und halte Zwiesprache mit der Beute. Das tu ich schon vom Anfang meiner Anglerkarriere an mit den Fischen, die ich entnehme, und neuerdings auch mit dem Wild. Verstehst Du, was ich meine?

[>Michael<]

Ja, also das verstehe ich schon, hast den Nagel auf den Kopf getroffen.

Das einzige was ich auch nicht mag ist wenn man dem toten Tier ein Zweig ins Maul steckt. Gut, geht mich nix an aber wenn wir schon Brauchtümern reden... das ist irgendwie.......Verarsche?

[alfacorse]

...der letzte Bissen halt!

Genauso wie man einen Menschen nochmals wäscht und schön anzieht zur Beerdigung - du willst ja auch ned, dass dich gleich im Pyjama in die Fleischkiste werfen und eingraben oda?

[quildor82]

Ich finds auch lächerlich.

Wenn dem Jäger die Tiere so am Herzen liegen soll er sie nicht töten.

Ich seh es 100% so wie Michael. So viel wie möglich vom Tier verwerten --> Mahlzeit

[Maggo]

Wenn man den Tier die letzte Äsung gibt finde ich selber jetzt nicht so schlimm.
Aber der ganze Schnörkel drum herum mit Lodengrünen Hose,Hut,Unterhose,Unterhemd,mit schweineteurer Blaser R93 weil es "die Jägerschaft eben für das beste" haltet.
Die Jagd wird bei uns als Privileg und nicht als Essensbeschaffung angesehen,dementsprechend sind auch oftmals die Leute am Weg.

Jeder der sich aber mit diesen Gepflogenheiten gut zurecht kommt oder sich indentifizieren kann dem rate ich auch die Jagdprüfung zu machen.
Derjenige der Probleme damit hat weil es ihm zu Stocksteif ist der soll es halt lassen.
Es wird ja keiner gezwungen die Jagdprüfung zu machen.

Wenn es so wäre wie in der USA:
Nun ja,es soll ja nicht heisen das jeder sich das holen kann was er will,aber die Offenheit gegenüber neuen Sachen,Das Vorderladerjagen wären für mich das was ich mir auch bei uns herbeiwünschen würde.Da kann man aber lange warten bis die bei uns soweit sind...

[BigBen]

also ich bin absolut kein konventioneller typ und hab trotzdem die jagdprüfung gemacht. es gibt genug junge und aufgeschlossene jäger die die jagd aus liebe zur natur und zur ethisch korrektesten fleischbeschaffung betreiben und die auf trophäenjagd etc. pfeifen.
der letzte bissen stört mich auch nicht sonderlich, ich find es eigentlich eine nette geste - sofern man es wirklich tut um dem erlegten wild eine art letzte ehre zu erweisen, man dabei kurz in sich geht und sich damit indirekt für das leckere fleisch bedankt. wenn es jemand nur tut, weil er es so im jagdkurs gelernt hat, dann ist es sinnlos.

und was den loden angeht: ich hab jetzt ein paar materialen durchprobiert und bin schlussendlich widerwillig auch beim loden gelandet - das ist halt das natürlichste und vor allem geräuschloseste und unkomplizierteste material das mir bei jagdbekleidung bisher untergekommen ist. hat also nicht unbedingt mit tradition zu tun, sondern einfach mit praktischen aspekten!

[>Michael<]

...der letzte Bissen halt!

Genauso wie man einen Menschen nochmals wäscht und schön anzieht zur Beerdigung - du willst ja auch ned, dass dich gleich im Pyjama in die Fleischkiste werfen und eingraben oda?

Wenn mein Körper tot herumliegt will ich auch nicht das mir Jemand einen Hamburger in den Mund steckt.
Letzte Äsung ist Sarkasmus pur.

Du willst ja auch ned, dass dich gleich im Pyjama in die Fleischkiste werfen und eingraben oda

Doch, absolut!
Ich würde es in der tat bevorzugen das mein Körper gleich so schnell wie nur irgendwie möglich verbrannt würde, tot ekle ich eh nur meine Mitmenschen an. Warum hinauszögern? Tote Körper aufbaren, Leichen waschen und Ihnen den Mund zunähen etc. widert mich an, ich würde es sogar als Leichenschändung bezeichnen. Ab ins Feuer und fertig.

[Charles]

Wenn es so wäre wie in der USA:
Nun ja,es soll ja nicht heisen das jeder sich das holen kann was er will,aber die Offenheit gegenüber neuen Sachen,Das Vorderladerjagen wären für mich das was ich mir auch bei uns herbeiwünschen würde.Da kann man aber lange warten bis die bei uns soweit sind...

Jagen wie in einigen Staaten der USA: Zur Tankstelle fahren, Lizenz für 2 Stück Wild kaufen, weiterfahren in den Wald, jagen, erlegen, fertig! So einfach ist das!

Ich bin auch immer ganz neidisch auf die befreundeten Bogenjäger, die mir Jahr für Jahr berichten über ihre Erlebnisse in den USA... z.b. inTexas, Tennessee, Illinois, Florida, etc...

@ Michael: Ehrlich, wenn ich tot bin, ist es mir völlig wurscht, ob mir wer eine Pizza in den Mund stopft, mich mit Formalin vollpumpt oder in den Fängen des Gunther Hagen gerate...