cas81 hat geschrieben:@Sanity:
Jo, genau, alles regulieren und festlegen wer wann aus welchem Grund welche Waffen nutzen darf

...
Du bist doch ein liberal denkender Mensch, bist für ein faires Miteinander, für Hirn statt Bauer sucht Frau, oder?
Ich vermute, das bin ich, ja. Deshalb hab ich mich ja auch in diesen Diskurs hier begeben.
Nagut, wie wir jetzt herausgefunden haben, scheint das Ding mit der Freiwilligen Selbstkontrolle eher keine so gute Idee gewesen zu sein.
Mir fällt zu dem Thema eigentlich nichts mehr sinnvolles ein, und ich denke, wir drehen uns ein bisschen im Kreis.
Bevor ich hier wieder rausgeh, sag ich euch noch meine persönliche Meinung zu dem ganzen Thema (dann brauchen sich einige hier diesbezüglich nicht so viel zusammenfantasieren):
1.
Ich finde, das Recht auf Selbstbestimmung ist ein sehr wichtiges. Und ich bin dafür, daß das Risiko, ein paar Waffentote mehr im Jahr zu haben, zugunsten dieses Rechts auf Selbstbestimmung, in Kauf genommen werden sollte.
2.
Ich bin für Gesetze, die den Umgang mit Waffen regulieren, und zwar dort wo es nachweislich sinnvoll ist. Mit Betonung auf nachweislich.
Ob das auf EU Ebene passiert oder auf staatlicher Ebene, ist mir ziemlich wurscht.
Meine Recherchen zu amerikanischen Studien haben ergeben, daß es durchaus regulative Gesetze gibt, die einen signifikant positiven Effekt im Sinne eines Rückgangs von mit Schußwaffen verübten Suiziden und Gewaltverbrechen haben. Außerdem wirken sich manche Gesetze positiv auf den Rückgang von Unfällen verursacht durch Schußwaffen aus.
Es gibt aber auch viele Gesetze, die sind komplett für die Fische.
Bzw. stellen Studien fest, daß keine direkten Zusammenhänge zwischen manchen Waffengesetzen und der Mortalität hergestellt werden können. Auch gibt es vergleichende Studien, die den Schluß nahelegen, daß eine geringere Verfügbarkeit von Schußwaffen sowohl Suizide als auch Morde nicht zwingend reduziert (verschiedene Länder kommen auf ganz unterschiedliche Ergebnisse, was wiederum den Schluß zuläßt, daß andere Faktoren - zB. sozioökonomische Faktoren - einen größeren Einfluß auf die Mortalität haben, als der Faktor "Schusswaffenbesitz").
Die Gesetze, die im Sinne einer Regulierung im Rahmen vieler Studien jedoch einen positiven Effekt auf Rückgänge der Mortalität haben sind:
entsprechende Registrierungsmaßnahmen und universelle Backgroundchecks, concealed Carry Licenses. Weiters werden auch Warte- bzw. (Abkühlzeiten) erwähnt.
Falls es Zweifel an meinen Ausführungen gibt, kann ich die Quellen zusammensuchen.
3.
Ich persönlich bin für extrem strenge Auflagen in Bezug auf Concealed Carry Licenses. Waffen haben in der Öffentlichkeit nur unter Ausnahme etwas verloren. Ich hab zB. selbst oft beruflich im Veranstaltungsbereich zu tun, und ich will dort keine privaten Typen haben, die mit Knarre unterm Sakko herumlaufen. Private Leute die in der Öffentlichkeit Waffen tragen müssen, weil sie sich bedroht fühlen halte ich für eine viel größere Gefährdung, als potentielle Gewaltverbrecher. Ich hatte über 10 Jahre im Nachtleben am Wiener Gürtel zu tun, und ich hab in diesen 10 Jahren zwar einige (auch physische) Konfliktsituationen erlebt - jedoch kann ich mit besten Gewissen sagen, daß ein privater Einsatz einer Schusswaffe zu keiner Deeskalation geführt hätte - im Gegenteil.
4.
Dafür bin ich für einen Ausbau von Freiräumen, wo Leute ihren Hobbys & sportlichen Aktivitäten nachgehen können. Aber das geht ja sowieso, da reicht entsprechende Eigeninitiative.
Bitte schön.
***edit*** Schreibfehler: "concealed" statt "consealed"
***edit 2*** nochmal derselbe Schreibfehler
Alles wird gut.