Ich schließe mich der Meinung von Sidekix an.
Junge Erwachsene im Alter von 18 bis 30 Jahren interessieren sich durchaus für das Schießen. In Filmen und Videospielen hat der Held immer eine Waffe, und das Image von Waffen ist durchweg positiv. Das Potential ist aus ökonomischer Sicht also vorhanden. Das Problem liegt jedoch im fehlenden Verständnis für den Umgang mit Waffen und der Verantwortung, die damit einhergeht. In den 70er und 80er Jahren hing das Gewehr noch im Stadl oder im Vorraum – es war nichts Besonderes, und niemand machte daraus etwas Mystisches oder etwas, das unbedingt verboten werden muss. Heute erleben wir jedoch Auswüchse wie den "Zielsportgerät"-Hype und eine extreme Vereinsmeierei, bei der die Gründungsmitglieder des Schützenvereins 1579 am Tisch sitzen, alles schlechtreden und potenzielle Interessenten schon auf dem Parkplatz vergraulen.
In diesem Zusammenhang stimme ich zu, dass das größte Problem darin besteht, diejenigen auszusieben, die keine Waffen besitzen sollten – und zwar dauerhaft. Auch in den USA gibt es dieses Problem. In Bezug auf illegalen Waffenbesitz leistet die BATF weitaus mehr als die BH in Österreich, obwohl die Medien oft das Gegenteil behaupten. Zwar variiert das in Bezug auf Erschwernisse und Konsequenzen, aber jetzt zurück nach Österreich, nach diesem kurzen Exkurs in die Staaten.
In Österreich wachsen urbane Jugendliche meist indoktriniert von ihren Eltern auf, die glauben, dass eine Waffe immer von selbst schießt, dass jeder, der getroffen wird, meterweit durch die Luft fliegt, und dass jeder Sportschütze einem Terroristen gleichgestellt wird. Die Polizei ist natürlich nur Minuten entfernt, und daher braucht man als Individuum keine Waffe. Jäger werden als Spiegeltrinker und schießwütig auf alles, was kreucht und fleucht, dargestellt – einfach weil sie bezahlt haben. Soziopathen, die in ihrem Tun von einer Großpartei als geschützte Klientel gesehen werden.
Um das Bild zu korrigieren, müsste es Veranstaltungen geben, bei denen sich Vereine offener präsentieren. Jüngere Menschen wollen nicht stundenlang auf dem Schießstand sitzen, nur um drei Schüsse in einer Stunde abzugeben und 15 Kilo Plunder durch die Gegend zu schleppen. Es braucht eine Mischung aus einem interessanten Umfeld ohne überhebliches Lehrergeschwafel, aber mit dem nötigen Ernst und der Sensibilität für die Sache – und das Ganze muss auch Spaß machen. Ich nehme manchmal auch Interessierte mit auf den Stand. Zuvor treffen wir uns eine Stunde, bei der ich den Ablauf erkläre und alle Fragen beantworte. Dabei stelle ich fest, dass vor allem Frauen und jüngere Leute deutlich mehr Fragen stellen als Männer.
Es klingt einfach, aber warum gibt es dann nicht mehr Schießstände? Österreich wäre nicht Österreich, wenn es nicht viele bürokratische Vorschriften und Gesetze gäbe – und natürlich den einen Nachbarn, der alles zunichte macht. Taro hatte durchaus sehr viel Potential und es ist sehr schade die Pforten nun geschlossen sind. Hoffen wir mal auf eine mögliche Übernahme.