Poirot hat geschrieben: Do 17. Jul 2025, 11:58
Wir Legalwaffenbesitzer sollen künftig, am liebsten regelmäßig, unser Schicksal in die Hände von Psychologen legen.
Unsinn. Eine sauber durchgeführte Testung hat nur einen Mangel: Es kommen manchmal auch welche durch, die besser keine Schusswaffen haben sollten.
Also jenen Menschen die Psychopharmaka verschreiben.
Das ist jetzt schon wirklich Trump-speech, mit welcher Selbstverständlichkeit eine schlicht und einfach FALSCHE Behauptung verbreitet wird. Psychologen verschreiben auch Psychopharmaka? Ja - in den USA. Nicht bei uns.
Diesen Artikel könnte ich jetzt aber sowas von auseinandernehmen.
Ich sage nur: NULL Statistik, eine Ansammlung von Einzelfällen, die in der Masse jener, die Fluoxetin nehmen, einfach untergeht.
Damit hat er eines gemeinsam mit fast allen Amokläufern der vergangenen Jahre: Sie standen unter dem Einfluss von Antidepressiva wie Prozac, Zoloft oder Paxil oder litten unter Entzugserscheinungen, die durch diese Psychopharmaka – beziehungsweise ihr Absetzen – hervorgerufen wurden. Die Website www.ssristories.com listet knapp fünfzig «school shootings» auf, darunter auch das Gemetzel von Steven P. Kazmierczak.
Es ist ja nicht so, dass einer gesund ist, sich was einwirft und dann durchdreht. Diese Menschen haben eine Vorgeschichte, die möglicherweise damit zu tun haben könnte, dass sie überhaupt eine Medikation bekommen. Insofern haben wir hier eine statistische Häufung psychisch beeinträchtigter Menschen unter den Amokläufern - und damit auch eine Häufung von Menschen mit Medikation. Was soll also dabei herauskommen, wenn ich eine auf ein bestimmtes Phänomen vorselektierte Gruppe auf eben jenes Phänomen hin utersuche, nach dem ich vorselektiert habe?
"Hey, ich habe hier eine Gruppe von Leuten mit einer Vorliebe für grüne Pullover! Lass uns untersuchen, wie viele von denen grüne Pullover mögen!"
Was übrigens noch so eine Verwischung ist: Amoklauf ist etwas anderes als "school shooting". Dass ein "school shooting" zugleich ein Amoklauf ist, das dürfte sehr selten der Fall sein, und ich glaube mal, dass es in keinem der 50 Fälle so war - weil es so selten ist.
Und was den 7jährigen betrifft: Wiederum: USA. Bei uns würde ein 7jähriger niemals diese Medikation kriegen. Und es steht ja auch in dem Artikel, dass diese Medikation für Kinder gar nicht zugelassen ist. Das waren schlicht und einfach arge Kunstfehler.
Nur soviel dazu: Ein niedrig dosiertes Neurolpetikum wird Kindern oftmals vor Operationen gegeben, weils es beruhigend wirkt. Das ist ein Segen, und es ist eine einmalige Gabe, keine Dauermedikation.
In meinen Jahren an einer Universitätsklinik habe ich etliche psychisch schwer kranke Jugendliche gesehen, aber niemand wäre auf die Idee gekommen, einfach so Zyprexa zu verschreiben. Mir ist ein Fall erinnerlich, und da war es wirklich notwendig, eine antipsychotische Medikation zu verabreichen. Und die betroffene Person war gerade noch in der Kinder- und Jugendpsychiatrie, weil sie das 18. Lebensjahr gerade noch nicht erreicht hatte.
Und ich habe VIELE Menschen gesehen, die so froh sind, ein halbwegs normales Leben führen zu können, weil sie ihre SSRI haben. Es heilt nicht, es hat Nebenwirkungen, und manchmal führt die Kombination von psychischem Leiden und Medikation MÖGLCHERWEISE zu einem Zusammenspiel zu tragischen Vorfällen.
Die simple Aufzählung von Einzelfällen durch ein politisch motiviertes Blatt ist keine statistisch abgesicherte Untersuchung. Und NIEMAND kann zweifelsfrei belegen, dass ein Zusammenspiel von psychischer Erkrankung und Psychopharmaka zu einem Vorfall geführt hat, der vermieden hätte werden können, wenn man keine Medikation gegeben hätte. Damit sind wir ganz tief im Schwurblerterritorium.
Hier wird wild durcheinander geworfen, was einem in den Kram passt. Kontext der Quelle? Wurscht! Statistische Belege? Wurscht!
Also, zusammengefasst, was sagst Du uns?
Psychologen herrschen allmächtig über unser Schicksal bei den Waffen. Und Sie verschreiben uns Medikamente, die auffallend viele erst dazu bringen, Bluttaten mit Schusswaffen zu verüben. Insofern erzeugen sie selber, was sie zu verhindern haben (Bock->Gärtner).
So lang können Haare gar nicht werden, wie das an selbigen herbeigezogen ist.