Das Forum wurde auf die aktuellsten Server und Datenbankversionen aktualisert und auf einen schnelleren Server verlegt.
Solltet Ihr auf technische Probleme stossen bitte um Info entweder an admin@pulverdampf.com oder telefonisch an 0043 676 5145029 (gewo), danke.

Jagdkleidung für Jungjäger

Weidmannsheil! Jagdprüfung, Jagderlebnisse, Ausrüstung und alles was sonst zur Jagd gehört.
Antworten
Trugor
.308 Win
.308 Win
Beiträge: 333
Registriert: Mo 19. Sep 2022, 15:45

Jagdkleidung für Jungjäger

Beitrag von Trugor » So 21. Sep 2025, 11:12

WMH Kollegen,

erstaunlicher weise gibt es wenig Threads hier zum Thema Jagdkleidung (zumindest hätte ich kaum was gefunden), weshalb ich hier einige Fragen stellen möchte - wissentlich, dass ich das ganze wahrscheinlich komplett verkopft angehe.

Hintergrund:

Ich habe heuer die Jagdprüfung bestanden und möchte mit der Jagd anfangen - Flinte und Büchse sind mittlerweile vorhanden. Ich habe kein eigenes Revier, könnte aber im nördlichen NÖ bei Bekannten einmal mitgehen und Erfahrung sammeln; außerdem werde ich whs auch die eine oder andere Jungjäger-"Jagdreise" machen, die von diversen Anbietern in Wien und NÖ angeboten wird.

Jetzt stellt sich für mich aber natürlich auch die Frage nach der Bekleidung - was braucht es wirklich am Anfang; was ist sinnvoll, was nice to have, was essenziell. Besonders in Hinblick auf die Hose und Jacke.

In Ermangelung eines eigenen Reviers und dass ich noch nicht einmal weiß, wie viel Zeit ich denn wirklich hier reinstecken werde, möchte ich natürlich nicht Unsummen "für nix" ausgeben; Ich wäre aber wenn, dann auf Ansitzjagden (Rehwild) oder Niederwild (Fasan, Hase) in NÖ dabei.

Schuhe sind für mich nicht das Thema, da werden es Lowa Zephyr oder Meindl (oder Konsorten); die hab ich auch zum Wandern.

Ich habe mich natürlich einigermaßen eingelesen, im Geschäft angeschaut und mit Jägern gesprochen und von "es reicht eine grüne Jeans für den Anfang" zu "eine gefütterte Hose für den Herbst/Winter, eine kurze für den Hochsommer und eine leichte lange für die Übergangszeit" habe ich alles gehört.

Loden vs "Synthetik", Marke vs no-name...da tu ich mir eben echt schwer, was es braucht bzw was sinnvoll ist - besonders bei den Hosen.

Die Fjällräven-Sachen sind immer schon gut gewesen, ist die Frage, braucht es das. Engelbert Strauß raschelt beim Gehen, würde also rausfliegen. 5.11, Helikon...ehrlich etwas überfordert.

Entsprechend nehme ich gerne Tipps und Empfehlungen vom Kollektiv entgegen und sage schon einmal danke ;)

Pozzo
9mm Para
9mm Para
Beiträge: 26
Registriert: Fr 26. Jan 2024, 10:36
Wohnort: Kärnten

Re: Jagdkleidung für Jungjäger

Beitrag von Pozzo » So 21. Sep 2025, 19:38

Servus,

Ich kann dir aus meiner Sicht und aus jahrelanger Erfahrung folgendes empfehlen:

+ kauf dir nur top Unterwäsche , bevorzugt Merinowolle.

+ ich würde mir keine sündhaft teure Hose mehr kaufen - wenn was kaputt geht oder komplett versaut wird dann die Hose. Braune oder grüne Hosen um 60euro reichen mir meistens (zb Helikon tex) . Ausnahme: eine dicke Lodenhose für den Winteransitz (ist Geschmacksache, man kann auch eine gefütterte Polyesterhose kaufen )

+ Bei der Oberbekleidung hat sich das Zwiebelprinzip bewährt; ich würde daher als oberstes Stück eine winddichte Jacke nehmen und drunter je nachdem was man braucht. Wenns traditionell sein soll: Loden (carinthia) oder Synthetik (von den skandinaviern) ansontens was man im MLE Bereich angeboten bekommt (uf pro usw )


LG und wmh

mikonis
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 627
Registriert: Do 25. Jul 2013, 21:16

Re: Jagdkleidung für Jungjäger

Beitrag von mikonis » Mo 22. Sep 2025, 00:03

Mein bevorzugter Lieferant für Jagdbekleidung, insbesondere Hosen, ist die Firma PRESSL in Amstetten. Die haben eine eigene Bekleidungslinie, die sehr gut passt, strapazfähig und leise ist. Gut und günstig. Gibt es auch im online-shop.
Ich trage üblicherweise normale ungefütterte Hosen. Damit schwitzt man nicht im Gelände und bei den üblichen Revier-Arbeiten. Beim Ansitz im Herbst und Frühjahr in Kombination mit dem dicken Carinthia-Ansitzsack. Im Winter gerne auch gefütterte Hosen im Ansitzsack. Der fette Carinthia-Loden-Ansitzsack mit Ärmel war mein bester textiler Kauf, völlig geräuschlos und auch im Winter warm.
Jacken sind meist für das Arbeiten oder Pirschen bestimmt. Da geht jede Stärke. Eher dünner bzw. mit auszippbarem Innenteil. Für den Ansitz (mit Ansitzsack) ziehe ich die Jacke aus. Es reicht das Zwiebelschalen-Prinzip: Vliesjacke, Hemd, gute (!) Funktionsunterwäsche. Bei einer Drückjagd wirst du vermutlich frieren. Da hilft eine Wolldecke im Rucksack.
Bild

Trugor
.308 Win
.308 Win
Beiträge: 333
Registriert: Mo 19. Sep 2022, 15:45

Re: Jagdkleidung für Jungjäger

Beitrag von Trugor » Mi 24. Sep 2025, 20:28

Danke schon einmal für die Antworten - schon einmal sehr spannend und mehr gefunden durch euch.

Bin mir aber sicher, dass hier im Thread schon mehr Antworten waren…whs wurden die gelöscht.

Online find ich immer so schwer, weil man das „leise sein“ nicht gut beurteilen kann. Bei einer Fjällräven weiß ich es, bei einer 5.11 oder ähnliches nicht…

Noch eine Frage zu Loden: wie tut sich der mit Regen? Säuft sich voll, oder gehts? Da sehe ich irgendwie den Vorteil bei einer Synthetikhose/Jacke. Finde es aber ein schönes und traditionelles Material…Leider gibts ja kein Tweed bei uns ;)

punk-of-vk
.357 Magnum
.357 Magnum
Beiträge: 107
Registriert: Do 1. Apr 2021, 10:59
Wohnort: Kärnten

Re: Jagdkleidung für Jungjäger

Beitrag von punk-of-vk » Do 25. Sep 2025, 10:41

Meine Antwort wurde leider auch gelöscht.....

Zu Loden: Hält lange dicht, aber wenn er einmal angesoffen ist, dann wird er schwer und muss lange getrocknet werden. Mir taugt Loden.

ColtPhyton
.357 Magnum
.357 Magnum
Beiträge: 81
Registriert: So 14. Apr 2024, 18:48

Re: Jagdkleidung für Jungjäger

Beitrag von ColtPhyton » Do 25. Sep 2025, 11:57

Da auch meine Antwort gelöscht wurde halt nochmals
Da du nach Hosen gefragt hast, wenns geräuschlos sein soll die Hosen von der Fa Jagdhund. Sind von hervorragender Qualität und bei mir schon viele Jahre im Einsatz.
Du wirst Gummistiefel benötigen, da ist die Fa. Le Chameau für mich punkto tragekomfort und Qualität ohne Alternativen. Trage die bei Treibjagden mit Einlagen den ganzen Tag ohne das mir danach die Füße weh tun, da auf keinen Fall sparen.

Benutzeravatar
joe77
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 662
Registriert: Di 1. Jun 2010, 17:21
Wohnort: nördl. OÖ

Re: Jagdkleidung für Jungjäger

Beitrag von joe77 » Do 25. Sep 2025, 19:57

Meine wurde auch gelöscht,...
Warum auch immer...

Ich werfe noch Strauß und pinewood in den Raum...
Obwohl pinewood nicht die leiseste Kleidung ist...
Aber kommt immer auf die Jagd Art / Entfernung an...

Strauß hatt halt den Vorteil daß es sehr rubust ist...
No na, Arbeitskleidung..
Aber es gibt einiges in brauchbaren Farben...
mfg
Josef

Alle Aussagen ohne Garantie, etc.
Meine eigene Meinung, Daten ohne Gewehr etc.
Und einiges wird ab und zu am Smartphone getippt, also Nachsicht bitte ;)

Trugor
.308 Win
.308 Win
Beiträge: 333
Registriert: Mo 19. Sep 2022, 15:45

Re: Jagdkleidung für Jungjäger

Beitrag von Trugor » Di 14. Okt 2025, 20:24

Danke noch einmal für die Rückmeldungen und Tipps - haben mir einmal geholfen.

Geworden ist es jetzt einmal eine Helikon UTP in Taiga Green. Bin gespannt, sollte morgen kommen - und für 60€ sowieso schwer ok. Barents Pro Hunter oder eine Loden kann es immer noch werden.

Eine explizite Jagdjacke habe ich nicht, aber ich nehme an, dass ordentliche Unterwäsche, Hemd/Polo und eine Fleecejacke gerade über den Sommer mehr als ausreichend sein sollte. Und bin auf den Pirscher-Shop bzw deren Eigenmarke gestoßen. Da find ich die Allseason Jacke sonst interessant.

@Colt: hast du die Chameau zufällig auch gegen Arxus probiert?

Coolhand1980
.50 BMG
.50 BMG
Beiträge: 2004
Registriert: Fr 30. Jan 2015, 13:46

Re: Jagdkleidung für Jungjäger

Beitrag von Coolhand1980 » Mi 15. Okt 2025, 17:27

Marken sind eigentlich nicht so wichtig. Wie überall kannst sehr viel Geld ausgeben, oder sehr wenig.
Die Qualität korreliert hier nicht 1:1.
Was ich mir auf jeden Fall noch zulegen würde, ist eine warme Winterjacke. Welches Material du wills, ist Geschmacksache.
Achte drauf, dass die Jacke lang genug ist (Parka Schnitt), dass du drauf sitzen kannst, und dass sie eine gewisse Schutzwirkung
gegen Regen hat. Ich mag Reißverschlüsse nicht so gern, sondern lieber Druckknöpfe oder normale Knöpfe, weil sie leiser und einfach
zu Öffnen sind.
Bei den Hosen würde ich je nach Jagdart eine möglichst leichte, aber lange für die wärmere Zeit nehmen. Dabei kannst du auch drauf
achten, dass sie Insektenstiche nicht durchlässt, und dass sie unten möglichst über die Schuhe dicht abschließen kann.
Ich verwende sonst für den Winter noch eine leicht wattierte Hose, aber keine richtige Ansitzhose. Die sind so extrem warm, dass man es kaum aushält, bis man mal draußen ist. Eine leicht wattierte Hose, zusammen mit einer Decke, die ich immer mit hab, finde ich praktischer.
Kurze Hosen haben sich für mich nicht bewährt. Zecken, Dornen und Insekten hinterlassen ganz schnell Spuren.
Eine warme Kopfbedeckung ist im Winter auch sehr wichtig. Ich nehme da immer eine gefütterte Wollkappe und keine Haube.
Hauben gehen immer über die Ohren und dann hört man schlechter. Bei der Wollkappe kann man sie wegklappen bei Bedarf.
Was die Farben angeht, würde ich fürs erste Outfit nicht auf Camo setzen. Du weißt noch nicht, wo du jagdlich landen wirst. Es ist
immer vorteilhaft, sich an die Gesellschaft als Neuling anzupassen, und sich nicht in Mitten einer konservativen Lodentruppe, bei der man ausgehen darf, den Ghillie Suit überzustreifen. Da könnte man evtl. anecken.
Verwende auch die Sachen, die du schon hast. Wanderschuhe oder Unterwäsche müssen nicht grün sein. Angeblich ist das dem Reh recht egal. So kommst mit der Zeit drauf, was für dich funktioniert, und was nicht.

Antworten